1972 wurde im Zisterzienserstift Lilienfeld der 200. Geburtstag eines Dichterabtes, des Grillparzer-Freun-des Johann Ladislaus Pyrker gefeiert. Heuer erschien in vierter (!) erweiterter Auflage, durch 17 treffliche Graphiken Walter Podschwa-deks künstlerisch ausgestattet, der schmale, aber gewichtige Gedichtband des derzeitigen Prälaten Doktor theol. Norbert Mußbacher: „Die lichte Pforte.“ Mußbacher erweist sich — innerhalb der Flut der Lyrik -Konfektionisten — als ein wirklicher Dichter. Nicht als ein Reimeschmied (seine Verse sind alle reimlos), nicht als ein bloßer
5 Bände umfaßte die (zum Teil auch neu aufgelegte) Ausgabe der sämtlichen Werke Josef Weinhebers des Otto-Müller-Verlages, Salzburg. 1970 erschien nun der 4. Band Prosa I (Theoretische, Erzählende und Autobiographische Schriften), 1972, zum Gedenkjahr, der 2. Band unter dem Titel „Die Hauptwerke“, beide neu gestaltet von Dr. Friedrich Jenaczek. Der am 9. März 1892 in Wien geborene Weinheber verstarb unter tragischen Umständen am 8. April 1945, von vielen in seiner Dichtung angezweifelt, von nicht wenigen als der „bisher größte deutsche Lyriker unseres Jahrhunderts“ gepriesen,
Vor 125 Jahren, am 2. Dezember 1847, starb Johannes (sein späterer Ordensname) Ladislaus Pyrker von Felsö-Eör. Er wurde am 2. November 1772 in Nagy-Längh (in der ungarischen Stuhlweißenburger Grafschaft) geboren. 1796 empfängt er die Priesterweihe im Zisterzienserstift Lilienfeld und wird 1811 vom Konvent zum Abt gewählt.Der kleine, bescheidene Mann wird, wohl ob seiner geistigen, aber auch diplomatischen Fähigkeiten (unter dem Einfluß des Kaisers Franz I.) 1818 Bischof von Zips, 1821 Patriarch von Venedig und 1827 Erz-bischof von Eger (= Erlau), dem einzigen ungarischen Bistum
Der am 30. September 1833 in Wien geborene Ferdinand von Saar hat, nach elfjähriger Militärdienstzeit, das Schwert mit der Feder vertauscht, gleich Theodor Storm, mit dem zusammen er die Spitze der deutschen Novellistik bildet. Auf Manöver und Wanderungen lernte er die gesamten Länder des alten Österreich kennen, seine Gesellschaft, seine Typen, seine Anschauungen, die er in seinen zweiunddreißig „Novellen aus Österreich“ so meisterlich festhält, daß sie unserem Bewußtsein nie mehr verlorengehen können. In früheren Jahren litt Saars Existenz unter großer Armut und drückender Schuldenlast, später unter heillosen körperlichen Leiden und mangelnden Bühnenerfolgen.
„Mein Vaterhaus ist alt und arm,Mein Vaterhaus ist klein,Und schließt doch meine ganze Welt Und meinen Himmel ein..So singt Rosegger vom „Unteren Kluppeneggerhof“ in Alpi, in dem er am 31. Juli 1843 geboren wurde und wo er am 1. August den Taufnamen Peter Ketteofeier erhielt. Seine letzte Ruhestätte aber fand der Dichter im neueren Teil des Ortsfriedhofes von Krieglach, auf den ihn am 28. Juni 1918 Älpler Bauern aus dem Mansardenstübchen seines Krieglacher Sommerhauses hinaustrugen. Schon viele Jahre vor seinem Tod hatte Rosegger die gewünschte Stelle eigenhändig bezeichnet. Ein
Am 8. Februar 1943 verstarb in seiner Wohnung, 33 River- side Drive, New York, noch nicht vierzigjährig, Guido Zernatto, zum Unterschied von seinem Onkel, dem Priesterdichter, der „Jüngere“ genannt. Es ist, als wollten eigene Begabung und göttliche Gnade alle Höhen und Tiefen menschlichen Daseins in diesen kurzen Zeitraum pressen. Vom Herausgeber der „Kärntner Monatshefte“ in den Jahrein 1924 bis 1926 brachte er es 1934 zum Vizepräsidenten dies österreichischen Bundesverlages, vom Generalsekretär des „österreichischen Heimatschutzes“ (1929 bis 1931) am 13. Mai 1936 zu dem