Es ist Gesetz, daß sich Wehrdienstverweigerer einer Gewissensprüfung unterziehen müssen. Aber warum muß jemand, der zum Bundesheer will, sich nicht auch einer Gewissensprüfung unterziehen? Er nimmt immerhin eine Waffe in die Hand! - Unzählige Argumente für und wider den Zivildienst hat Peter Conra-die in einem Buch zusammengetragen und in eine Erzählung eingepaßt, die dem Leser Einblicke in die Hintergründe verschiedenartiger Grundsatzentscheidungen bietet. Ein Jugendbuch zwar, aber alle Staatsbürger sollten es lesen.DIE BRUDER BANDELOH. Von Peter Conradie. Verlag Herder, Freiburg
Eltern, Omas und Opas, die ihren Schützlingen nicht immer die gleichen Märchen vorlesen wollen, sei die „Lesekiste“ empfohlen. Nicht Prinzessinnen, Feen und Könige spielen die Hauptrollen in diesem Buch, sondern Dinge, denen jeder jeden Tag begegnen kann. Da gibt es zum Beispiel Geschichten über eine Staubkornfamilie, von Bahnhofbeobachtern und stürmischen Nächten.In all diesen Erzählungen und Gedichten hat die Autorin ihre Erfahrungen wiedergegeben, die sie als „Lesetante“ in Kindergärten, Schulen und Büchereien gemacht hat. Die „Lesekiste“ scheint unerschöpflich: Wenn
„Es ist überall das Gleiche: ältere Geschwister müssen klüger, netter, nachgiebiger sein als die jüngeren. Dabei sind kleine Kinder wirklich schlimm und hinterlistig. Trotzdem halten Eltern immer zu ihnen. Die Welt ist ungerecht. Da muß man sich wehren!“Viele Kinder denken so. Ein Buch zeigt ihnen (und* ebenso auch den Erwachsenen), wie man einen Streit schlichten, beenden, sich versöhnen oder einen Konflikt ganz vermeiden kann. Die Lösungen, die dabei angeboten werden, sind praxisnahe und einfach nachzuvollziehen.Zahlreiche Erzählungen aus dem Erlebnisbereich Acht- bis
Eine Flutwelle hat das Dorf vollkommen zerstört. Viele Tiere und Menschen sind ums Leben gekommen. Doch der mutige Widder hat seine Schafherde ins sichere Hochland retten können. Aber ist es dort wirklich so sicher? Füchse, Adler, Schnee und Kälte bedrohen das Leben der Tiere, die den Schutz der Menschen gewöhnt sind. Gibt es einen Unterschied zwischen Zuchttieren und wilden Tieren? Wie groß ist er? Worin besteht er? Was empfinden Tiere? Wie leben sie? Wie wichtig ist ihnen ihre Freiheit?All diese Fragen und noch viel mehr beantwortet das vorliegende Buch auf sehr lebendige Art. Fast
Nein, mir kommt kein Hund ins Haus! Wie viele Väter haben diesen Ausspruch schon getan, und wie viele Kinder waren deshalb schon traurig! Auch in diesem Buch schaltet ein Vater auf „stur", als Moni und Robbe einen zugelaufenen jungen Basset behalten wollen.Großvater und die Kinder geben jedoch nicht so schnell auf. Als der kleine Hund dann doch auf einen Pflegeplatz kommen soll, ist er selber es, der den Vater von seiner „Wichtigkeit" überzeugt. Eine liebenswürdige Geschichte, die ausgesprochen charmant erzählt ist und sicher viele Kinder erfreuen wird — und vielleicht
Julie ist ein Fußballfan. Sie hat noch kein Match versäumt, bei dem „ihr" Club mitspielte. Um am Fußballplatz deutlich zeigen zu können, zu welchem Verein sie hält, lernt Julie sogar stricken — eins, zwei, drei hat Julie Pulswärmer und eine Mütze gefertigt.Am Fußballplatz lernt Julie aber noch etwas: Zivilcourage.Eine ganz andere Geschichte ist die von dem längst verstorbenen Elvis, der angeblich im Wiener Stadion ein Musikkonzert gibt. Das müssen die fünf jungen Leute aus der Keinergasse unbedingt sehen! Doch eine Eintrittskarte kostet 500 Schilling. Da ist guter Rat
Mag der Text auch manchmal ein bißchen phrasenhaft klingen — insgesamt gesehen ist die Geschichte des elfjährigen Wunderkindes Nicholas voll zartfühlender Menschlichkeit.Nicholas ist ein begabter Pianist. Bei einem Autounfall werden seine Eltern schwer verletzt. Er selbst erleidet einen Schock. Einen ganzen Sommer lang soll sich der Bub nun bei einem Onkel in Cornwall erholen. Dort begreift Nick, daß es möglich ist, Pianist zu sein und trotzdem an anderen Dingen des Lebens teilzunehmen.NICHOLAS- LANGER SOMMER. Von Rosemary Weir. C. Bertelsmann Verlag, Mühchen 1982,128 Seiten, geb., öS
Endlich wiedergefunden habe ich alle jene Kinderreime und Gedichte, die ich aus meiner Kindheit nur bruchstückhaft in Erinnerung behalten habe und in den gängigen Kinderbüchern nicht mehr nachlesen konnte.Das nun vorliegende Buch enthält alte Auszählreime, Geschichten von Janosch, Gedichte von Eduard Mörike, Texte von Erich Kästner. Sogar bis zu Märchen von Leo Tolstoi reicht die bunte Palette. Alles kindergerecht verpackt natürlich - und trotzdem nicht nur für Kinder. Entzückende, ausgefallene Zeichnungen sorgen für Abwechslung für das Auge. M. W.WESTERMANNS KINDERBUCH.
Ostliche Religion und Lebensweise im Gegensatz zur westlichen: Ganesh, Sohn amerikanischer Entwicklungshelfer, die in Indien stationiert sind, wächst wie seine Freunde auf — als Hindu und Yogaschüler. Doch dann sterben die Eltern. Ganesh muß zurück nach Amerika. Dort muß er plötzlich seine gewohnte und geliebte Erziehung mit der amerikanischen Kultur abstimmen.Ein sehr spannendes, realistisches Buch mit glücklichem Ausgang, aber nach der letzten Seite bleibt ein Hauch von Bitterkeit.GANESH ODER EINE NEUE WELT. Von Malcolm J. Bosse. Benziger Verlag, Zürich-Köln 1982.190 Seiten. öS
Großvater lebt in einer feuchten, dunklen Kellerwohnung. Nur Jenny besucht ihn. Als ein Bruder von Jenny Anspruch auf die Wohnung erhebt, kündigt sich das für das Mädchen schier Unfaßbare an. Großvater soll in ein Altersheim abgeschoben werden. Bei dem Versuch seine Würde zu behalten, bleibt dem alten Mann nur der Ausweg in seine längst vergangene Kinderzeit. Jenny steht dem Großvater zur Seite und verbringt mit ihm die letzten Tage vor seinem Tod.Mit diesem Werk hat Norma Mazer zwei aktuelle Problemkreise zweier ganz verschiedener Generationen mit viel Feingefühl und gleichzeitig
Täglich kommen bis zu 200 Personen ins Flüchtlingslager Traiskirchen in Niederösterreich.Derzeit leben 2500 Menschen aus 34 Nationen, davon gut zwei Drittel Polen, im Lager. Platz hätten eigentlich nur 1500 Personen.Seit der Umgestaltung vor 25 Jahren bot die ehemalige Artillerie- Kadettenschule bereits rund 300.000 Flüchtlingen vorübergehend Unterschlupf.Weil Traiskirchen jetzt aus allen Nähten platzt, räumte das Bundesheer über Ersuchen der Bundesregierung dreizehn Objekte der niederösterreichischen Wallenstein- Kaserne in Götzendorf, womit weitere 2500 Flüchtlinge aufgenommen
Wenn man eine Oper mehrmals ge-sehen und gehort hat, freut man sich im allgemeinen beim x-tenmal, daB einem die Melodien bekannt gewor-den sind, daB man sie mitsingen k8nnte. Anders bei Puccinis „Ma-dome Butterfly", die im Landesthea-ter Salzburg Premiere hatte. Hier tauchen nicht schone Erinnerungen an friihere Opernabende hervor, hier schwingt unterschwellig das Sonn-tagnachmittagsprogramm eines be-liebigen Radiosenders mitNun ein Vorwurf speziell gegen diese Salzburger Inszenierung: Michael Reisner hat nicht versucht, ein vita-les Stiick Oper auf die Bvihne zu bringen. Im Gegenteil.
Am 30. Dezember 1967 wird Walter Antonioiii, Präsident des Verfassungsgerichtshofes, Ordinarius für Staats- und Verwaltungsrecht an der UniversitätWien, 60 Jahre. 1907 als Sohn eines höheren Eisenbahnbeamten in Mistelbach geboren, wurde Antonioiii nach Absolvierung des Studiums Verwaltungsbeamter. Er war längere Zeit in der Amts-leitung des Magistrats der Stadtgemeinde St. Pölten unter Magistratsdirektor Kernstock, einem Meister der praktischen Verwaltung, wie ihn Antonioiii nennt, tätig. Damals prägte sich ihm die Überzeugung ein, „daß selbst der völlig dem tätigen Leben
Unter den österreichischen Staats- und Rechtslehrern zeichnet sich Univ.-Prof. Dr. Renė Marcic durch sein Werk wie durch seine Person aus. Er war von Berufs wegen Journalist, Kämpfer und Anwalt der Presse, der „vierten Gewalt“ im Staate, er ist Ordinarius für Rechts- und Staatsphilosophie und PolitischeWissenschaft an der Universität Salzburg, derzeit ihr Rektor.Der Weg vom Vorstand einer Redaktion zum Vorstand einer hohen Schule scheint ein Umweg zu sein. Es war ein Umweg im Sinn Doderers: ein „inwärts Vorauslaufen“. Der 1919 in Wien geborene Renė Marcic studierte an der
Das Hebbel sehe Wort, das Hermann Bahr einmal in Tagebuchnotizen über die Kunst Anna Bahr-Mildenburg s gebraucht: „Steigerung ist die Lebensform der Kunst“, trifft den Kern des Phänomens dieser künstlerischen Frau. Steigerung ist in ihrer Kunst so weit und so hoch getrieben, daß sie schlichteste Einfachheit und größte Leidenschaft zugleich ist, sie dringt in Bezirke, in denen sich schärfste Gegensätze begegnen und vereinen, sie ist die elementarste und persönlichste Äußerung einer künstlerischen Begnadung, die, da sie uns nun entschwunden, im Unvergeßlichen, das sie