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Wie Österreich hilft

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Täglich kommen bis zu 200 Personen ins Flüchtlingslager Traiskirchen in Niederösterreich.

Derzeit leben 2500 Menschen aus 34 Nationen, davon gut zwei Drittel Polen, im Lager. Platz hätten eigentlich nur 1500 Personen.

Seit der Umgestaltung vor 25 Jahren bot die ehemalige Artillerie- Kadettenschule bereits rund 300.000 Flüchtlingen vorübergehend Unterschlupf.

Weil Traiskirchen jetzt aus allen Nähten platzt, räumte das Bundesheer über Ersuchen der Bundesregierung dreizehn Objekte der niederösterreichischen Wallenstein- Kaserne in Götzendorf, womit weitere 2500 Flüchtlinge aufgenommen werden können. Das Bundesheer übernimmt auch die Versorgung, den Ordnungs-, Reinigungs- und Gesundheitsdienst in diesem Lager.

In den ersten sieben Monaten dieses Jahres haben etwa 5000 Polen um Asyl angesucht. Mit Stichtag 24. Juni nahm Österreich 1981 ins

gesamt rund 6.500 Osteuropaflücht- linge auf. Innenminister Erwin Lanc rechnet 1981 mit 12.000 bis 15.000 Flüchtlingen aus dem europäischen Osten. Zum Jahresende 1980 betreute Österreich 7500 Flüchtlinge.

Zwei bis zweieinhalb Millionen Menschen standen seit 1956 unsere Grenzen offen, rund ein Viertel da- von hat bei uns eine zweite Heimat gefunden.

Allein im Mai dieses Jahres meldeten sich 1300 Personen im Lager Traiskirchen, darunter waren 991 Polen!

Die Vereinigten Staaten, wo bereits 12 Millionen (!) Polen leben, werden in nächster Zeit weitere 2500 Flüchtlinge aufnehmen!

Österreich bietet den Flüchtlingen nur die lebensnotwendigste Hilfe: dafür müssen voraussichtlich heuer zwischen 300 und 500 Millionen Schilling aufgewendet werden.

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