Amerika hat zuerst die „höhere Lebenserwartung“ des Menschen in der Gegenwart entdeckt und sich mit der Frage der Verwertung der „geschenkten“ Jahre auseinandergesetzt. Zunächst wurde die Leistungsfähigkeit der reiferen Jahrgänge genau untersucht, und das Ergebnis war im wesentlichen positiv, so daß die ursprünglichen Bedenken gegen die Verwendung älterer Jahrgänge in den Betrieben zusehends abnahmen. Die Zahl der in Arbeit stehenden Frauen von 30 bis 65 Jahren und darüber ist in den USA von 1947 bis 1956 um 50 Prozent gestiegen. In den nämlichen zehn Jahren hat die Zahl der
Die Tatsache, daß das menschliche Leben in den kulturell entwickelten Gebieten der Erde seit der Jahrhundertwende um 20 bis 25 Jahre zugenommen hat und weiterhin ansteigt, ist in unseren Gegenden erst vor wenigen Jahren entdeckt worden und hat uns ganz unvorbereitet getroffen: unvorbereitet, dem Zuwachs an älteren Menschen Wohnstätten, Betreuung, Arbeitsmöglichkeit, Geselligkeit, Anschluß an die Gemeinschaft zu bieten. So steht denn ein großer Teil der älteren Menschen ratlos dem Geschenk des verlängerten Lebens gegenüber.Aus dieser Erkenntnis heraus hat vor fünf Jahren eine
Die Parole „Siegen oder sterben” findet keinen Widerhall im tschechischen Volk. Dazu denkt dieses Volk zu nüchtern. Diese Nüchternheit ist ein Grund mit, warum der Josephinismus in Böhmen solche Wurzeln schlagen konnte und anderseits auch eine derartig starke Anfälligkeit für angelsächsische Ideen besteht.Dazu kommt noch ein weiterer Umstand, der das tschechische Volk immer wieder mit äußerster Skepsis spontanen Gegebenheiten gegenüberstehen läßt: das Vorhandensein eines Katastrophenkomplexes im tschechischen Denken. Dieser Komplex ist allerdings nicht nur dem tschechischen
Ferdinand von Saar, dessen Todestag sich bald zum fünfzigsten Male jährt, war ein Kind des neunzehnten Jahrhunderts, das mit unbegrenztem Glauben an den menschlichen Fortschritt und mit glühender Begeisterung für nationale und politische Freiheit seinen Anfang nahm und nach errungener nationaler und persönlicher Freiheit und ungeahntem technischem und wirtschaftlichem Aufschwung am Schluß dem Taedium vitae, dem Weltschmerz, erlag. Den Beginn des neunzehnten Jahrhunderts leitet Beethovens „Fidelio“ (1805) ein. Beethovens Chor der Gefangenen in ,,Fidelio“ und der Chor der Sklaven in
Am 20. Februar 1929 — vor 25 Jahren — ist Dr. Carl Sonnenschein in Berlin verschieden und am 23. Februar unter Teilnahme von 12.000 Menschen auf dem Nordfriedhof in der Liesenstraße bestattet worden.Sonnenschein war von Geburt Düsseldorfer. Durch seinen Onkel Karl lernte er den priesterlichen Beruf kennen und wurde — nach einem Semester Theologie in Bonn — in das Collegium Germanicum in Rom aufgenommen, wo er nicht bloß seinen Professoren, sondern auch den Führern der jungen katholischen Renaissance, einem Toniolo, Murri, Don Sturze, Gehör schenkte. Am Allerheiligentage 1900
Ein Traum der Menschheit will sich erfüllen: die Verjüngung des Menschen, die Goethe in seinem „Faust“ durch den Hexentrank genial vorgebildet hat, und die Verlängerung seines Lebens. Durch verbesserte Lebensbedingungen und die steigende Kunst der Medizin ist das menschliche Leben heute bereits tatsächlich wesentlich verlängert. In Amerika ist man zum erstenmal auf diese Tatsache gestoßen. Man hat eine Statistik aufgestellt und aus ihr auch Folgerungen für die Zukunft zu ziehen versucht. Danach waren im Jahre 1860 etwa 3%, im Jahre 1920 etwa 5%, im Jahre 1940 etwa 7% über 65 Jahre