Es erscheint mir von symbolhafter Bedeutung, daß heuer am 19. April das jüdische und das christliche Osterfest zum selben Zeitpunkt gefeiert wird.Während sich die Juden am Pessachfest, als wäre es ,,gestern geschehen", an die Befreiungstat Gottes erinnern;’an die göttliche Her- ausholung aus der Sklaverei Ägyptens. feiert die Christenheit den Ostersonntag als den Tag der A uf- erstehung ihres Herrn.Das jüdische Ostermahl, welches wir im Kreise unserer Familie und mit Freunden feiern, dürfte wohl gleichzeitig das Letzte Abendmahl gewesen sein, an das sich die Christen in der
Es ist mir als Juden ein Bedürfnis, den christlichen Brüdern in Österreich Weihnachtswünsche zu entbieten.Da wir Juden in christlicher Sicht extra muros stehen, feiern wir auch nicht gemeinsam das Weihnachtsfest. Uns ist aufgegeben, das Cha-nukkah-Fest zu feiern. Die Symbolik dieses Festes bedeutet, daß wir nicht wegen der Finsternis klagen, sondern versuchen sollen, ein Licht zu zünden. Und wenn ein Licht brennt, so wird die Welt errettet werden!Die Christen feiern die Geburt des jüdischen Knäbleins Jesus von Nazaret, den die Kirche alf den Messias verkündet, den „erhöhten
Bei einem ökumenischen Gottesdienst in der Stiftskirche Herzogenburg (Niederösterreich) sprach am 24. Jänner auch ein Vertreter der jüdischen Reltgiöns-gemeinschaft. Hier ein Auszug aus seinen Ausführungen:Ich möchte als Jude vor allem danken, daß ich im Chorus der Gläubigen, denen die Offenbarung Gottes zuteil wurde, auch mein „Hineni - Hier bin ich" sprechen kann - in echter, auf der Bibel wurzelnder Ökumene!Wir haben eine gemeinsame Wurzel, die Bibel, die wir gemeinsam lesen, und der Prophet Ma-leachi fragt: Haben wir nicht alle einen Vater im Himmel? Und beten wir nicht
In Wien findet vom 30. Oktober bis 4. November 1979 erstmalig der europäische Kongreß der jüdischen Bruder-Gemeinschaft B’nai B’rith statt. B’nai B’rith wurde 1843 in Amerika von jüdischen Emigranten aus Deutschland gegründet, verbreitete sich bald und zählt heute über eine halbe Million Mitglieder in 42 Staaten. Vom Anfang an besaß diese Organisation eine humanitäre Zielsetzung: „Die höchsten Ideale der • Menschheit zu fördern, Witwen und Waisen zu unterstützen…“ Also: „Wohltätigkeit, Brüderlichkeit und Eintracht.“Besonders die letzte Zielsetzung ist die
Es ist seit einiger Zeit Brauch geworden, daß hohe Politiker zum Jahreswechsel der Juden, der ja bekanntlich im Herbst stattfindet, Grüße den jüdischen Mitbürgern entbieten.Obwohl ich nur ein einfaches Mitglied der Wiener Kultusgemeinde bin, drängt es mich doch, diesen schönen Brauch umzukehren und meinen christlichen Mitbürgern zum Neujahr 1979 beste Wünsche und Grüße zu übermitteln - mit der Hoffnung auf Frieden und Wohlstand im neuen Jahr.Wenn wir uns gemeinsam die Situation am Jahreswechsel betrachten, so können wir als verantwortungsbewußte Menschen nicht froh, noch
Ein Streit um des Himmels willen (Mischpat Haschamajim) ist immer heilsam! Dieser aus der jüdischen Tradition stammende Gedanke * sollte Leitsatz jeder christlich-jüdischen Begegnung sein.Es ist für mich als Jude ein aufregendes Erlebnis, mein Judentum von einem wohlwollenden anderen dargelegt zu bekommen! Ich werde dabei mit manchem Unbeachteten und Unbekannten konfrontiert, und unbewußte Vorurteile gegen das Gedanken- und Glaubensgut des Christentums fallen dabei ab.Das Zweite Vatikanische Konzil hat in dem Dokument „Nostra Ae-tate“ (No. 4) das Judentum von „Gottesmord“