Philosophen, deren Porträts auf T-Shirts zu bewundern sind, sind zweifellos Ausnahmeerscheinungen. Auch wenn dieser Ruhm zweifelhaft sein mag — eine Ausnahmeerscheinung war dieser Ludwig Wittgenstein sicher-Uch.Der Sohn eines Großindustriellen, der auf sein Erbe verzichtete, um als Volksschullehrer in kleinen niederösterreichischen Dörfern zu leben, der Verächter derPhilosophie als Beruf, der es dennoch zum Professor an der altehrwürdigen Universität von Cambridge brachte, der Philosoph imd Sprachkritiker, der die Metaphysik zum Schweigen verurteilte, und der wie kein anderer mit
Ob die Psychoanalyse Freuds eine ähnliche Revolution der menschlichen Geistesgeschichte darstellt, wie etwa die Theorien Galileis, Darwins oder Einsteins, oder ob sie nach dem bissigen Wort von Karl Kraus Jene Krankheit sei, für deren Therapie sie sich hält“, vermag nach Jahrzehnten differenzierter Freudrezeption in Theorie und Praxis kaum mehr die Gemüter zu erregen. Das Für und Wider um die Psychoanalyse und um die Gestalt Freuds ist damit freilich noch lange nicht beendet.Einen wichtigen Beitrag zu der gesamten Diskussion um Freud und die Psychoanalyse bietet die Biographie von
Daß für die Kantforschung oder Kantbiographie keine wesentlich neuen Fakten zu erwarten sind, hat den russischen Philologen und Kenner der deutschen Geistesgeschichte Arsenij Gulyga nicht abgehalten, eine Kantbiographie zu schreiben, die vor allem durch die Flüssigkeit der Darstellung besticht.Selbstverständlich muß gerade bei einem so ruhigen und an äußeren Ereignissen armen Leben, wie demjenigen von Kant, der Philosophie und ihrer Darstellung breiter Raum gegeben werden. Dies vollzieht sich bei Gulyga in behutsamer und sehr einfühlsamer Weise, ohne daß allzugroße Konzessionen an
Norbert Leser, Politologe und Professor für Sozialphilosophie an der Universität Wien, engagierter, nicht immer bequemer Sozialist mit großer Sympathie für theologische Fragen, hat unter dem Titel „Jenseits von Marx und Freud“ mehrere Aufsätze und Abhandlungen vorgelegt, die dem Problem des Menschen und seiner Auseinandersetzung mit der Wirklichkeit unserer Zeit gewidmet sind.Die methodische Grundeinstellung Lesers ist nicht allein die eines engagierten Philosophen, der die Eigenständigkeit der Philosophie gegenüber Ideologien und Einzelwissenschaften gewahrt wissen will, sondern
Das Interesse am Denken Nietzsches hält unvermindert an. Hält man sich an Nietzsches eigenes Diktum: „Das Produkt des Philosophen ist sein Leben (zuerst, vor seinen Werken)“, dann überrascht es auch nicht, daß sich dieses Interesse immer wieder auch in neuen biographischen Darstellungen niederschlägt.Nach Curt Paul Janz’ dreibändiger Nietzsche-Biographie 1978/79 hat nun Werner Ross unter dem Titel „Der ängstliche Adler“ eine Darstellung von Nietzsches Leben und Denken vorgelegt, die letzteres aus dem Grundkonflikt von Denkkühnheit und gesteigerter Sensibilität zu begreifen
Daß die Religionskritik, spezifisch als Kritik am Christentum im19. Jahrhundert an zentraler Stelle aller revolutionären Denkbewegungen stand, ist nichts Neues. Von Feuerbach oder Marx bis zu Dostojewskij oder auch Kierkegaard spannt sich hier ein Bogen, innerhalb dessen die verschiedensten Weisen kritisch sich gebender Infragestellungen der Religion durchexerziert wurden.Nietzsche nimmt hier zweifellos nicht nur mit seinem Gott-ist-tot- Konzept einen wichtigen Platz ein.Dieter Henke versucht in einer fesselnd geschriebenen Studie Nietzsches Kampf mit den überlieferten Werten,