Leichtfertig, blauäugig, er-
bärmlich - und irreführend:
Ein Offizier hat genug. Wenn
vier Monate genug sein sol-
len. Er nimmt offen Stellung.
Und sich dabei auch kein
Blatt vor den Mund.
In meinen vier Beiträgen in der FURCHE habe ich versucht, durch objektive Feststellungen und Argumente auf grundsätzliche Fragen der militärischen Landesverteidigung hinzuweisen. In dem Artikel „Karten auf den Tisch" (13/1987) wurde hingegen der subjektive Weg des persönlichen Angriffes beschritten.Sensible und wehrpolitisch interessierte Leser - an diese wollte ich mich richten -können sich ihr Bild machen. Insoweit war der angeführte Artikel interessant und lesenswert.Betreffend parteipolitische Einflüsse zum Beispiel bei Postenbesetzungen — wofür Beweise gefordert wurden —,
Die Effizienz unseres Bundesheeres ist an der Fähigkeit zu messen, den „Verteidigungsfall" glaubhaft zu bewältigen. Der politische Auftrag hiezu ist, aus der Verfassung abgeleitet, im Wehrgesetz und in der Verteidigungsdoktrin formuliert.Der von allen 1983 im Parlament vertretenen politischen Parteien beschlossene Landesverteidi-gungsplan gibt den Weg vor, dieser geforderten Bewältigung des Verteidigungsfalls entsprechen zu können.Die in der jeweiligen Aufbauphase des Bundesheeres erwartete Effizienz wird klar und deutlich für jedermann nachlesbar beschrieben (auf den Seiten 71 und 75
Die Zustimmung zur militärischen Landesverteidigung ist groß, das Budget dagegen klein. Dazu kommt der parteipolitische Primat vor sachlich motivierten Entscheidungen.
Der Landesverteidigungsplan ist nur über ein Milizsystem realisierbar (FURCHE 6/1987). Ander Basis ist die Zustimmung zur „Volks-Armee“ groß, die Militärs zögern.
Alle reden vom „Draken“, kaum jemand spricht von der Landesverteidigung. Das ist ein schlechtes Zeichen. Denn Desinteresse schadet mehrals engagierte Diskussion.