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Was ich mllte

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In meinen vier Beiträgen in der FURCHE habe ich versucht, durch objektive Feststellungen und Argumente auf grundsätzliche Fragen der militärischen Landesverteidigung hinzuweisen. In dem Artikel „Karten auf den Tisch" (13/1987) wurde hingegen der subjektive Weg des persönlichen Angriffes beschritten.

Sensible und wehrpolitisch interessierte Leser - an diese wollte ich mich richten -können sich ihr Bild machen. Insoweit war der angeführte Artikel interessant und lesenswert.

Betreffend parteipolitische Einflüsse zum Beispiel bei Postenbesetzungen — wofür Beweise gefordert wurden —, hat gerade die jetzige Bundesregierung die Forderung nach Objektivierung bei der Postenvergabe erhoben. Diese Forderung wird wohl nicht ohne Grund bestehen und scheint an sich Beweis genug zu sein.

blick auf die dort vorgegebenen taktischen Aufgaben zielgerichtete Ausbildung können die vorhandenen Infrastrukturen, die Geländevorteile sowie die sozialen Bindungen optimal ausgenützt werden."

Territoriales Prinzip imd Raumbindung von bestimmten Kräften sind ein wesentliches Element unserer Konzeption der Raumverteidigung. Sie wvu-den abgeleitet als grundsätzliche Antwort auf einen technisch „überlegenen Angreifer", um großräumige Bewegungen angesichts einer Luftüberlegenheit möglicher Angreifer zu vermeiden sowie als Mittel der bestmöglichen Ausnützung der örtlichen Gegebenheiten und einer raschen Reaktionsfähigkeit bei Mobilmachung.

Bleibt der Heeresaufbau in der Zwischenstufe stecken, könnte der fragwürdige Ruf nach Beweg-lichmachung grundsätzlich raumgebundener Kräfte laut werden. Dies würde aber Verzicht auf gerade jene Vorteile bedeuten, die durch das territoriale Prinzip erreicht werden sollen. Deswegen verlangt auch der Landesverteidigungsplan „… für den weiteren Ausbau die Einhaltung des streng territorialen Prinzips" (Seite 76, Landesverteidigungsplan).

Die Situation in unserem Staat verlangt Sparsamkeit und Verzicht in vielen Bereichen. Auch das Bundesheer kann sich dieser Notwendigkeit nicht entziehen. Aber erstens darf man von der politischen Führung verlangen, daß nach staatspolitisch orientierten Prioritäten gespart wird. Zweitens muß bei allen Sparmaßnahmen im Heer der Ausbau der Effizienz im Sinne imserer Verteidigungskonzeption im Vordergrund stehen.

Der Autor, Oberst des Generalstabes, ist Leiter der Ausbildungsabteilung 2 beim Armeekommando. Bisher erschienen von ihm zum Thema „Zukunft des Bundesheeres" die Beiträge „Die programmierte Identitätskrise" (FURCHE 7/1987), „Eine Armee aUer Bürger" (FURCHE 8/1987) sowie Jin der Kandare der ParteipoUtik" (FURCHE 11/ 1987).

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