Vor 20 Jahren verkündete das 2. Vatikanische Konzil sein Ökumenismus-Dekret, vor 20 Jahren gründete Kardinal König in Wien die Stiftung „Pro Oriente" für Ost-Kontakte.
Achternbuschs „Gespenst" geistert noch immer durch Österreich - als Frage nicht nach ihm, sondern nach Freiheit der Kunst, dem Wert religiöser Gefühle und dem des gesatzten Rechts ...
Hunderttausende heute lebende Österreicher haben unseren Heiligen Vater Johannes Paul II. oder einen seiner Vorgänger nicht bloß im Fernsehen, sondern von Angesicht zu Angesicht gesehen, nicht bloß im Rundfunk, sondern unmittelbar von Mund zu Ohr gehört. Und Tausenden von ihnen wurde vom Nachfolger Petri die Hand auf das Haupt gelegt oder zum Gruß gereicht. Für Hunderttausende Österreicher war also der Heilige Vater schon in Rom oder auf Castell Gandolfo ganz bewußt „unter uns“. Nun kommt er dorhin, wo wir Österreicher „unter uns“ sind. Zu uns nach Österreich, um noch mehr,
Zwischen 22. Oktober und 2. November traf die „Pro Oriente"-Delegation unter Führung von Kardinal König mit Vertretern orthodoxer und altorientalischer Kirchen zusammen.
Gerade der Vorwurf aus Kreisen der deutschen Bevölkerungsmehrheit Kärntens, die Kirche hätte sich aus dem Nationalitätenstreit in diesem Lande herauszuhalten gehabt, denn es handle sich um politische Probleme, unterstreicht die Notwendigkeit der Befassung mit diesen menschenverfeindenden Schwierigkeiten durch eine Kirche, die sich allen zwischenmenschlichen Nöten pflichtgemäß zuzuwenden hat. „Kirche für den Menschen“ hieß vor nicht langem ein erstaunlicher kirchlicher Slogan (dessen Erstaunlichkeit wegen ich auch das Fremdwort wähle), erstaunlich deswegen, weil es ja gar keine
Die Überfüllung der Universitäten läßt die Warnung vor einerbevorstehenden Akademikerarbeitslosigkeit ertönen. Der frühere Unterrichtsminister Dr. Theodor Piffl-Percevi6 erinnert in seinen Memoiren daran, wie in der zweiten Hälfte der sechziger Jahre die verstärkte Neugründung von Gymnasien kritisiert wurde, die in weiterer Folge zur Uberfüllung der Hochschulen beigetragen hat.
Im Frühjahr 1966 erregte ein Plakat einigen Unmut, das Kaiser Franz Joseph mit einem „Pülcherkappl” auf dem Kopf zeigte. Es warb für eine Ausstellung, die Msgr. Otto Mauer in seiner „Galerie nächst Sankt Stephan” dem tschechischen Karikaturisten Bohumil Stepan bereitete, österreichischer Monsignore - tschechischer Ostblockmann - Verhöhnung des österreichischen Kaisers, an den man sich eben im 50. Jahr nach seinem Tode verstärkt zu entsinnen begann: Ein solcher eigenartiger Dreiklang mußte in vielen österreichischen Ohren und Herzen einen argen Mißton ergeben. Gleich anderen
„Heute hält der Mensch in seinen sterblichen Händen die Macht, nicht nur die menschliche Armut in all ihren Formen zu beseitigen, sondern auch das menschliche Leben in all seinen Gestalten zu vernichten. Und doch wird überall auf Erden noch immer um den gleichen revolutionären Glauben gerungen, für den unsere Ahnen gekämpft haben: den Glauben, daß die Rechte des Menschen kein Gnadengeschenk des Staates sind, sondern aus der Hand Gottes kommen.“