Ein Jahr nach der Brotrevolte in Tunesien ist die Exekutive von Ministerpräsident und Innenminister M'Zali besonders nervös geworden. Reguläre Polizeikräfte und Sonderbrigaden kämmen die Straßen und Plätze durch, wo sich Jugendliche zusammenrotten. Es muß bei weitem kein politischideologischer Treffpunkt sein, der die Aufmerksamkeit der Exekutive auf sich zieht. Entschlossene, asketisch anmutende und behaarte Gesichter genügen, um den Argwohn der Ordnungsmacht herauszufordern.Uberall wittert die Polizei in diesen Tagen Aufrührer beziehungsweise Fundamentalisten, die mit Khomeini wohl
Fünfzehn Jahre nach seiner Machtergreifung in Libyen „verschmilzt" sich Oberst Ghaddafi ausgerechnet mit jener arabischen Mon-' archie, die er bislang stets geschmäht und mit allen möglichen Mitteln bekämpft hatte: mit Marokko. Der Staatsvertrag über die Vereinigung beider Länder wurde am 13. August im ostmarokkanischen Oujda von König Hassan II. und dem libyschen Machthaber unterzeichnet. Er umfaßt 16 Artikel, zumeist arabisch-rhetorischen Inhalts.Die „Arabisch-Afrikanische Union" anerkennt die marokkanische Souveränität innerhalb der gegenwärtigen Grenzen und geht somit über
Zum ersten Mal in der Landesgeschichte Tunesiens ist es soweit gekommen, daß Präsident Bourguibas Statue gestürzt, sein Auto mit Steinen beworfen und der mutmaßliche Nachfolger, Ministerpräsident Mohammed Mzali, zum Teufel gewünscht wurde. Auch die Verbrennung der Nationalf ahne ist in Tunesien neu; von der Zerstörungswut, Plünderung, ja sogar von fallweiser Vergewaltigung im Tuniser Nobelviertel El Menzah gar nicht zu reden.Ungewohnt düstere Bilder für Tunis: zwei'Schützenpan-zer vor der österreichischen Botschaft, ein Panzerwagen mit leichtem MG vor der Kathedrale, an allen
Im Schatten des immer heftiger hin und her wogenden Waffenganges zwischen Bagdad und Teheran vollziehen sich einige bemerkenswerte politische Entwicklungen. Eine davon ist eine gewisse Wiederannäherung zwischen den Vereinigten Staaten und dem Irak Saddam Husseins.Wie „Le Maghreb”, das Nachrichtenmagazin der westlichen Araberwelt meldet, steht die Wiederaufnahme der diplomatischen Beziehungen zwischen Bagdad und Washington unmittelbar bevor. Diese waren 1967 aufgrund der amerikanischen Militärhilfe an Israel im Junikrieg vom irakischen Regime abgebrochen worden.Bislang sind alle
Der israelische „Blitz gegen das irakische A tomzentrum bei Bagdad hat offensichtlich auch in Tripolis eingeschlagen. Denn da häufen sich die A nzeichen eines außenpolitischen Kurswechsels der Libyer. Freilich, das Ziel, das Oberst Muammar al Gaddafi dabei im A uge hat, bleibt dasselbe: die Niederringung des jüdischen Staates.
Das afrikanische Gegenüber von Europa, die westliche Araber-Welt (Maghreb), umfaßt in Algerien, Mauretanien, Marokko und Tunesien 47,5 Millionen Einwohner. Im Laufe der letzten 20 Jahre und nach dem Ende der französischspanischen Kolonialregime, hat sich die Bevölkerung der ersten drei Staaten verdoppelt. Gebietsmäßig ist Algerien so groß wie seine drei Bruderstaaten zusammen. Und politisch gewinnt es zunehmend an Bedeutung.