Wo waren eigentlich die Frauen, während Männer wunderbare Werke verfassten? Sie schrieben auch. Doch überliefert sind ihre Namen kaum. Es wird Zeit, die Geschichte anders zu erzählen.
Die Schriftstellerin und Feuilletonistin Marie Holzer (1874–1924) schrieb unermüdlich über weibliche Lebensbedingungen und Benachteiligung – bis sie von ihrem Mann ermordet wurde. Ihr beeindruckendes Lebenswerk machten erst wissenschaftliche „Grabungen“ wieder sichtbar.
Die Schauspielerin, Schriftstellerin und Feuilletonistin Lina Loos schrieb mit Ironie gegen Unterwürfigkeit, hohle Gesellschaftsrituale und die Anonymisierung der Ehefrau an.
Die Filmindustrie schnürt Frauen ein enges Korsett. Ob bei der Rollenverteilung oder der Anzahl der Sprechminuten – die Lücke ist unübersehbar. Doch Schweigen heißt nicht gleich Bedeutungslosigkeit.
Ein Kanon bewahrt Kultur, blendet aber auch aus. Was nicht hineinpasst, fällt heraus. Frauen werden besonders gern vergessen. Ein kritisches Hinterfragen ist daher immer nötig. Ein Gespräch mit Evelyne Polt-Heinzl.
So oft Frauen in der Kunstgeschichte ins Bild gerückt wurden: Als Kunstschaffende wurden sie systematisch ausgeblendet. Zahlreiche Projekte und Museen wollen diesen blinden Fleck nun beseitigen.