Er war einer der bedeutendsten und umstrittensten Schriftsteller der deutschen Nachkriegsliteratur. Nun ist Martin Walser 96-jährig gestorben. DIE FURCHE bringt wesentliche Texte über Walsers Werk sowie die von ihm ausgelösten Debatten.
Martin Walser hat als „Großschriftsteller“ die deutsche Nachkriegsliteratur geprägt – und hitzige Kontroversen ausgelöst. Nun ist er 96-jährig gestorben. Ein Nachruf.
"Martin Walsers ‚Über Rechtfertigung, eine Versuchung‘ gehört zu den aufregendsten theologischen Texten, die ich in letzter Zeit gelesen habe", meinte der refomierte Theologe Ulrich H.J. Körtner 2012 in einem Essay. Nun ist Walser 96-jährig gestorben. Anlässlich seines Todes bringen wir nochmals Körtners Text aus dem FURCHE-Navigator.
Hans Christian Kosler las das neueste Sommerbuch von Martin Walser, "Angstblüte". Den Gesellschaftskritiker fand er auch in Walsers Tagebüchern 1951-1962.
Welche Biografie ist wohl zuverlässiger: Die aus großer Nähe oder die aus großem Abstand geschriebene? Die Frage stellt sich nicht mehr wirklich. Längst haben wir uns an die Vor- und Nachteile gewöhnt, die daraus entstehen, dass Biografien schon zu Lebzeiten des Delinquenten geschrieben werden. In der Regel versorgt dieser den Chronisten bereitwillig mit Schnurren und Schwänken aus seinem Leben, die getreulich zu Papier gebracht werden. Als Jörg Magenau an der Biografie Martin Walsers schrieb, dürfte es sich kaum anders verhalten haben. Er tat es mit Unterstützung des Autors, was
Es war die Literaturaffäre des letzten Jahres: die Diskussionen um Martin Walsers "Tod eines Kritikers".Ein Sammelband legt nun fundierte literaturwissenschaftliche Analysen vor.
Im allgemeinen haben Novellen und andere Bücher im Bändchen-Format geringere Chancen, vielen Lesern unter die Augen zu kommen, schon darum, weil die Auslagen des Buchhandels hauptsächlich dickleibige Romane und kostspielige Bildbände ausstellen. Das Schaufenster ist eben der Anzeigenraum des Sortimenters, und schlanke Novellen sind billiger, der Verdienst ist schmäler.