An der rauen Donau

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Hildegard von Bingens bisweilen fremde Zugänge zur Natur.

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Hildegard von Bingens bisweilen fremde Zugänge zur Natur.

Bettina M.Schimak

Was wissen Sie über den Ursprung der Donau? Nach Hildegard von Bingen - der großen Visionärin des Mittelalters entspringt "die Donau dem stürmischen Drängen des Meeres". Flüsse die vom Meer gespeist werden, Luftzüge, die die Sterne umspielen, die Welt der Hildegard ist eine fremde Welt und doch für viele Menschen im Jahr 2000 faszinierend. Hildegards Erkenntnisse über die Flüsse waren aber an der Nützlichkeit orientiert: "... deshalb ist ihr (der Donau, Anm.) Wasser hell und rau, ihr Sand gesund und schön. Ihr Wasser ist jedoch für Speise und Trank ungeeignet weil es mit seiner Rauheit die Eingeweide des Menschen angreift ..."

Ein Buch für Hildegard-Anhänger: "Von den Elementen - Von den Metallen". Peter Riehe hat die beiden Schriften herausgegeben. Hildegard von Bingen äußerte sich zu diesen Themen in verschiedenen Texten, etwadem Liber simplicis medicinae, dem bekannten Werk Scivias, dem Liber divinorum operum und dem Liber compositae medicinae. Darüber hinaus verfasste sie "De Elementis - Von den Elementen". Zur Verwirrung der Leser trägt bei, dass die Edition dieses Textes erst am Ende des ersten Teils des Buches zu finden ist; eine Art Kompilation aus den Werken der Seherin und Heilkundigen wurde in den ersten 30 Seiten vorangestellt. Doch danach erfährt man über Luft, Wasser und Meer - in der Sicht Hildegards: "Die Luft ist der Hauch, der im Tau den Keimen die Feuchtigkeit eingießt, so dass alles grün wird, und der mit seinem Wehen die Blüten hervorlockt und durch seine Wärme alles zu voller Reife kräftigt. Die Luft aber, die den Bahnen des Mondes und der Sterne zunächst ist, befeuchtet die Gestirne, so wie die irdische Luft die Erde ..."

Peter Riehe hält sich an die Anforderungen der Editionstechnik, Handschriften werden beschrieben, Lesarten analysiert; ein Vorwort zur Art der Edition und zu den Richtlinien der Editionstechnik hätte dem Laien mehr Überblick verschafft - der an Hildegard-Schriften Interessierte wird darüber hinwegsehen.

Hildegard v. Bingen: Von den Elementen. Von den Metallen. Hg., erläutert, übersetzt von Peter Riethe (Mitarbeit: B. K. Vollmann). Otto Müller Verlag, Salzburg 2000. 128 S., geb., öS 298,-/e 21,66

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1986

Über Hildegard

Hildegard von Bingen gilt wohl mit Recht als die bedeutendste Frau, die das mittelalterliche deutsche Reich hervorgebracht hat. Sie, die von 1098 bis 1179 lebte, hat als Benediktinerin das Kloster Rupertsberg in Bingen gegründet und ist ihm als Äbtissin vorgestanden. Ohne je offiziell heiliggesprochen worden zu sein, wird sie doch seit dem 16. Jahrhundert im römischen Heiligenverzeichnis geführt. Sie wird als „prophetische Lehrerin der Kirche an der Schwelle und am Ende der Neuzeit“ bezeichnet.Tatsächlich hat sie erstaunliche naturwissenschaftliche, medizinische, theologische und

1997

Hildegard für Anfänger und Fortgeschrittene

Der I Iildegard-Boom dauert nun schon fast zwanzig Jahre an. Ihr 800. Todestag 1979 löste eine Renaissance dieser Frau aus. Der (errechnete) 900. Geburtstag der Hildegard nächstes Jahr gibt Gelegenheit, dem verkaufskräftigen Thema weiterhin oder jetzt erst recht zu gedenken. 1 )abei ist die Unterscheidung seriöser Literatur von einer eigenartigen Mischung aus den Themenbereichen von „ganzheitliches Leben”, „Hildegard-Medizin” bis zu „Sacro-Pop” und einem eigentümlichen Markt um Edelsteine und Dinkelmehl nicht leicht zu treffen. Die herausragende Gestalt des deutschen

1998

Schatten des lebendigen Lichts

Das Licht, das ich schaue, ist nicht an den Raum gebunden. Es ist viel, viel lichter als eine Wolke, die die Sonne in sich trägt. Weder Höhe noch Länge noch Breite mag ich an ihm zu erkennen. Es wird mir als der ,Schatten des lebendigen Lichtes' bezeichnet. Und wie Sonne, Mond und Sterne in Wassern sich spiegeln, so leuchten mir Schriften, Reden, Kräfte und gewisse Werke der Menschen in ihm auf."So äußert sich Hildegard, Äbtissin im Kloster Rupertsberg bei Bingen am Rhein, zum Mönch Wibert über ihre Visionen. 1175, als sie obige Zeilen schreibt, ist sie bereits 77 Jahre alt und

Heilerin, heute noch

Die Auslagen von Buchläden, und die privaten Bücherschränke enthalten heute Publikationen wie: Dinkelkochbuch, Backen und Kochen mit Hildegard von Bingen, Rezepte und Ratschläge für ein gesundes Leben, Hildegard-Ernährungslehre, Hildegard-Medizin (Behandlung von Frauenleiden, Umweltkrankheiten, Migräne und Kopfschmerz ...) Wer diese Werke genau gelesen hat, wird in ihnen keinen Beleg gefunden haben, daß die Rezepte tatsächlich von Hildegard von Bingen aufgeschrieben worden waren. Hildegard hat weder Rezeptsammlungen noch genaue Fastenprogramme entwickelt, auch keine eigene

Mutter und Tochter ihrer Zeit

Historische Quellen haben die Eigenart, eine Geschichte zu erzählen, die erst im Kontext richtig zu lesen ist. Für frühere Zeiten sind Quellen oft nicht ausreichend vorhanden. Forschen läßt sich über Herrscher, Päpste, Menschen, die vor allem in wirtschaftlichen, politischen, herrschaftlichen Belangen an die Öffentlichkeit getreten sind. Sie haben Urkunden besiegelt, werden als Zeugen genannt. Treten als Stifter oder Verbrecher auf. Dann besteht die Chance, daß etwas über ihr Leben überliefert wird. Keine Frage, das meiste Material aus dem Mittelalter hat vor allem über das Leben

von

Bettina M.Schimak

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