Geistiges (Berg-)Werk

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Max Weiler-Ausstellung in der Landesgalerie Oberösterreich.

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Max Weiler-Ausstellung in der Landesgalerie Oberösterreich.

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Die Gemälde Weilers besitzen in ihrer anscheinenden Einfachheit eine Eindringlichkeit, die den Betrachter sowohl innerlich herausfordert als auch still verweilen lässt. Faszinierend, auch in der Farbgebung, ist das elementare Moment in der Darstellung zum Beispiel der Sonne, des Mondes oder der Bäume. Daher dient dem Kunstinteressierten die Aussage Weilers: "Mein Werk ist ein Geistiges. Dies verbindet mich mit Strömungen, die in gebirgigen Ländern von China bis Tirol vorkommen ..." als leicht nachvollziehbare theoretische Bestätigung für die Unabhängigkeit und Allgemeingültigkeit der Kunstwerke.

Diese Eindrücke und überhaupt Begegnungen mit 120 Exponaten aus allen Schaffensphasen des Tiroler Künstlers ermöglicht eine Ausstellung der Landesgalerie Oberösterreich. Von Tusche- und Bleistiftarbeiten bis hin zu farbintensiven Aquarellen stellt die Schau einen Höhepunkt des diesjährigen Linzer Kunstprogrammes dar. Daher wird das Jahr 2000 mit dem Rückblick auf das Werk eines Künstlers beendet, der - 1910 geboren - weite Phasen des 20. Jahrhunderts intensiv durchlebte und künstlerisch prägte, denn sein umfangreiches nunmehr bereits über sieben Jahrzehnte umfassendes Werk hat sich in der kunsthistorischen Entwicklung dieses Jahrhunderts fest etabliert und fügt sich in die Tradition der Abstraktion ein.

Wie immer man den Satz Weilers "Meine Arbeit hat nichts mit Religion zu tun wohl aber mit Schöpfung" interpretieren mag, so bildet doch die Ausstellung der Entwürfe für das Altarbild in der Friedenskirche in Linz-Urfahr einen besonderen Höhepunkt. Gerade auch in Zusammenhang mit Advent und Weihnachten sind die Studien und Entwurfsarbeiten zu der Apokalypse des Johannes, die ja eine Trostschrift ist, besonders beeindruckend und bisher noch nie in der Öffentlichkeit präsentiert worden. Ein Großteil der Leihgaben stammt aus Privatbesitz, das bedeutet, dass Weilers "Kunst-Werke im Unterschied zu den Natur-Werken" kaum mehr in dieser Überschau erlebt werden können. Eine Reihe von Vorträgen, Lesungen aus Weilers Schriften und Konzerten unterstreicht die facettenreiche Persönlichkeit des Künstlers.

Bis 4. Februar 2001

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