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72 Jahre unter dem Kaiseradler

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Legenden und zahlreiche Anekdoten umranken das Bild eines der profiliertesten österreichischen Heerführer. Für viele ist er das Urbild des schrulligen und gutmütigen Soldaten vaters, der trotz hohen Alters das militärische Handwerk weiterbetrieben und im Handumdrehen — gewissermaßen nur durch den Zauber seines Namens — ein paar Schlachten für Österreich „irgendwo in Italien'“ gewonnen habe. Doch je mehr die Popularität seines Namens gestiegen war, um so schärfer wurden die Züge seines Bildes in der Geschichte.

Die Lage stand auf des Messers Schneide, als Radetzky am 22. März 1848 den Befehl zum Rückzug der Österreichischen Truppen aus Mailand gab. Schwere Straßenkämpfe waren vorausgegangen, der Ein marsch pieimontesiiisch-sardinischer Truppen stand unmittelbar bevor. Es sah aus, als sei nicht nur die Herrschaft Österreichs über das Königreich Lombardo-Venetien, sondern auch Österreich selbst schon am Zerfallen. In der Nacht zum 23. März vollzog sich der Rückzug der bereits stark gelichteten österreichischen Truppen, in voller Ordnung, gedeckt unter dem Artilleriefeuer des Kastells von Mailand. Dem 82jährigen Feldmarschall blieb nichts, als sich in das Festungsviereck (Peschiera — Mantua — Verona — Legnago) zurückzuziehen. Aber Radetzky ist bereits nach kurzer Zeit wieder stark genug, um das Steuer herumzureißen und offensiv zu werden. Die Welt horchte mit Staunen auf, als sie von den Taten des Zweiundachtzig jährigen erfuhr.

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