Das letzte Kapitel der Monarchie

Der Krieg reißt die Politik an sich und die politische Geschichte geht in . der Kriegsgeschichte auf. Der Mili- tärhdstoriker erhält das Wort, er allein besitzt den vollen Einblick in i die Umstände, die zu Siegen und j Niederlagen führen, zum Erreichen erstrebter politischer Ziele oder ihres Scheitems. Das Schicksal der ‘ Monarchie entschied sich auf den Kriegsschauplätzen der Jahre 1917 und 1918. Diesen Zeitraum behandelt Regele in seiner jüngsten Darstel- ‘ lung, die sich an seine Feldherren- t biographien Radetzky-Benedek-Con- 1 rad anschließt. Ende Februar 1917 wurde Conrad als Generalstabschef von Arz von Straussehburg abgelöst. Regele führt die Gründe an, die Kaiser Karl zu diesem Schritt bewogen. Es war nicht zuletzt der Wille, für i seine Friedenspolitik an seiner Seite einen gefügigen Generalstabschef zu sehen, der nicht wie die überragende i Persönlichkeit Conrads hartnäckig , eigene Wege zu gehen pflegte. Arz, : der in hohem Maße bei Limanowa i und Gorlice zur Entscheidung bei- i trug, besaß die liebenswürdige Kon-zilianz des typisch österreichischen Offiziers. Aber diese sonst glückliche i Eigenschaft verleitete ihn, seinen wahldurchdachten und aussiehtsrei-chen Plan zur Piave-Offensive im i Juni 1918 einem Kompromiß mit l Conrad zu opfern, welches sich als i verhängnisvoll erwies. Regele unter- i sucht die Vorgänge von Vittorio Veneto am 24. Oktober 1918 und iWft, i reiflich erwogener Kritik den in der -riVillä GfüstT Vereinbarten WäffenSftU r stand vom 3. November. Es gehört i zu den großen Verdiensten Regele , die Kriegsgeschichte stets in enger 5 Verbindung mit der politischen zu sehen. Er verfolgt die Beziehungen l des Ballhausplatzes zur Wiihelm- 1 Straße, die Lösungsversuche der pol- l nischen Frage, die Ausrufung der ukrainischen Republik und das Manifest vom 16. Oktober. Das „Ge- l rieht über Habsburgs Wehrmacht“ enthält mehr, als der Titel ver- spricht, es bildet das letzte Kapitel i der Geschichte der Monarchie.