KulturelleVisitenkarte

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Linz ist im September Europäische Kulturmonatsstadt. 1998

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Linz ist im September Europäische Kulturmonatsstadt. 1998

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Fernab jeglicher oberösterreichischer Klischeevorstellungen setzt Linz als Europäische Kulturmonatsstadt auf die künstlerische Auseinandersetzung mit drängenden Problemen unserer Zeit. Die thematische Leitlinie "Job-Net-Gen-Fun" macht deutlich, worum es geht: Beschäftigung, Vernetzung, Gentechnik und neue Formen der Freizeitgestaltung bestimmen das Leben der modernen Menschen. Bis 4. Oktober stellt sich Linz als Kulturmonatsstadt vor und gibt mit einer Reihe von besonderen Veranstaltungen und Projekten eine zeitgenössische Visitenkarte ab. Selbstverständlich bleiben die Ars Electronica (Siehe auch Seite 7) und das Internationale Brucknerfest mit dem Klang-Wochenende daneben weiter bestehen.

Die Geschichte der europäischen Kulturstädte führt zum Jahr 1983 zurück. Die damalige griechische Kulturministerin Melina Mercouri wünschte sich ein kulturelles Gegengewicht zu den EG-Schwerpunkten Technologie, Wirtschaft und Handel. So präsentierte sich 1985 Athen als erste Europäische Kulturhauptstadt. Die diesjährige Kulturhauptstadt ist Stockholm. Zu Beginn der neunziger Jahre erweiterte die europäische Kulturministerkonferenz diese bewährte Einführung und rief die Europäische Kulturmonatsstadt ins Leben. Dieser Titel wird einmal jährlich an eine mittelgroße europäische Stadt mit besonderem Kulturprofil verliehen. Linz voran gingen Budapest, St. Petersburg und Laibach.

Die Veranstaltungen des Europäischen Kulturmonats werden vom Bundeskanzleramt, von dem Land Oberösterreich und der Stadt Linz wesentlich finanziert. Unterstützung gewähren auch die Europäische Union sowie private Sponsoren. Der Bogen der Darbietungen reicht von einer in der Donau versenkten Ausstellung über den im Internet nach seiner Eurydike suchenden Orpheus bis zu einem als mobiles Soundsystem durch die Stadt rollenden Wagenschloß.

Ein besonderes Ausstellungsprojekt im Rahmen des Kulturmonats stellt "Nexus" dar. Dafür haben zwölf nationale und internationale Künstler für das architektonische und geistige Ensemble zwischen Ars Electronica-Center (AEC) und Stadtpfarrkirche künstlerische Ideen in Form von Objekten, Installationen, Videos und Internetarbeiten entwickelt. "Nexus", von Beginn an prozeßartig abgelegt, sucht die Kooperation mit unterschiedlichen Institutionen in diversen Medien. Vermittlung und Kommunikation bilden einen wichtigen Teil des "Work in Progress"-Projekts. Am 15. September findet als besonderer Höhepunkt ein Symposion statt, das als Grundlage für eine reflektierende und dokumentierende "Nexus"-Publikation dient. "Nexus", Begriff für Verbindungen und Verwicklungen zugleich, ergründet den Brückenkopf Urfahr am linken Donauufer. Auf wenigen Quadratmetern hat sich eine kulturell-durchmischte Nachbarschaft eingelebt. Zwischen der Flößerkirche und dem Ars-Electronica-Center liegen die Stadtwerkstatt und ein traditionsreiches Gasthaus, in dem Institut "Archimedia" beschäftigt man sich mit Kunst und neuer Technologie. In unmittelbarer Nähe im Seniorenheim wird ein ganz anderes, ein stilles Leben geführt. Die speziell für den Kulturmonat entstandenen künstlerischen Interventionen in Form von Objekten, Installationen, Hörspielen und Internetarbeiten werden im Innen- und Außenraum zwischen Stadtpfarrkirche und AEC mit dem Publikum in Dialog treten.

Information: Kulturamt der Landeshauptstadt Linz, Hauptstr. 1-5, 4040 Linz, (0732) 7070-2936

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