7094664-1994_41_26.jpg
Digital In Arbeit

Kubin und sein Land

19451960198020002020

Mit fantastischen Visionen und bestürzenden Utopien eilte der Zeichner Alfred Kubin (1877-1959) seiner Zeit voraus.

19451960198020002020

Mit fantastischen Visionen und bestürzenden Utopien eilte der Zeichner Alfred Kubin (1877-1959) seiner Zeit voraus.

Werbung
Werbung
Werbung

Alfred Kubin ist noch sehr präsent in seinem ehemaligen Wohnort Zwickledt nahe bei Schärding im oberösterreichischen Innviertel. Erst kürzlich zeigte man im Pfarrsaal der Nachbargemeinde Wernstein am Inn eine Auswahl von wichtigen Blättern, die alle der Sammlung des Kubin-Freundes Alois Samhaber entstammten und nun im Besitz des OÖ. Landesmuseums sind. Samhaber war Pfarrer der Gemeinde Wernstein und Freund und Begleiter Kubins insbesondere nach dem Tod von dessen Frau Hedwig im Jahr 1948.

Auch das sogenannte Kubin- •Schlössl in Zwickledt befindet sich im Besitz des Landes Oberösterreich, das es derzeit renovieren läßt.

Wohn- und Arbeitsräume sind dort fast so erhalten wie zu des Künstlers Lebzeiten. Seinen Nachlaß hat Kubin in Form einer Stiftung ebenfalls dem Land überantwortet.

In direkter Nachbarschaft zum dörflichen Zwickledt, im behäbigen Barockstädtchen Schärding, hat der Kleinverleger Josef Heindl das Wagnis unternommen, Mappenwerke Kubins aus der Zwischenkriegszeit als Neudrucke in kleiner Auflage herauszubringen: „Ali, der Schimmelhengst“, „Phantasien im Böhmerwald“, „Stilzel“ und „Rauhnacht“ wurden in einigen hundert Exemplaren gedruckt, weitere Mappen sollen folgen. Heindl, Besitzer eines ausgedehnten Buch- und Papierhandels in Schärding, ist bereits seit den frühen fünziger Jahren begeisterter Kubin-Sammler, seit jeher war der Künstler Stammkunde im väterlichen Papierladen. Die Tuschfederzeichnung „Besorgte Stimmung“ - ein Geschenk - verfertigte Kubin auf Anregung von Heindls Gattin.

Heindl erinnert sich an den umgänglichen feinfühligen Menschen Alfred Kubin, der auch mit der bäuerlichen Bevölkerung seiner Umgebung Kontakt hielt und die Natur liebte. Blätter wie „Wirtshaus in Kneiding“, „Der alte Hausierer“ oder „Neuburg am Inn“ bezeugen dies. Zweifellos seien viele Anregungen zu den Werken der Atmosphäre und dem Land rund um Zwickledt zu verdanken.

Ein Thema. Viele Standpunkte. Im FURCHE-Navigator weiterlesen.

FURCHE-Navigator Vorschau
Werbung
Werbung
Werbung