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Später Wotruba

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Anläßlich der 500. Wiederkehr des Geburtstages von Michelangelo Buonarroti gab die Bruckmann-Stiftung in München im Jahr 1975 eine Graphikmappe mit Beiträgen international bekannter Künstler heraus. Wotruba wurde eingeladen, einen Beitrag zu diesem Mappenwerk zu leisten. Die dreizehnteilige Graphik- edition erschien kurz nach Fritz Wotrubas Tod, die Vorarbeiten zu diesem Auftragswerk sind die letzten Arbeiten, die der 1907 in Wien geborene Bildhauer geschaffen hat.

Das zentrale Thema der 26 Zeichnungen ist die „Bildwerdung“, das Entstehen eines Kunstwerkes und das Verhältnis des Künstlers zu seinem Werk: Der Schöpfer tritt ganz in den Schatten seines vollendeten Werkes. Immer wieder sieht man in der „Hommage ä Michelangelo“ den Künstler (Ist es Michelangelo? Ist es Wotruba?) verschwindend klein zwischen seinen monumentalen Skulpturen, oft gebeugt von der Last ihrer „übermenschlichen“ Bedeutung. Beeindruckend ist der Kontrast in der Strichführung: Alle Schwere, auch die des Materials, liegt auf dem Künstler. Die Skulpturen scheinen in lichte Höhen zu streben, den Künstler aber, auch den größten, wird seine Schwere zu Erde werden lassen. (Bis 22. Jänner)

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