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Der lächelnde Papst

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Marienfrömmigkeit von der liebenswürdigsten Sorte enthält ein Buch mit Texten von „Papa Luciani”. Johannes Paul I., dem eines der kürzesten Pontifikate der Kirchengeschichte beschieden war, galt als „der lächelnde Papst”. Ein Mann voll Humor und Liebenswürdigkeit, aber auch voll tiefer Reli-giosiät, war er auch schon als Albino Luciani, als Priester, Bischof und schließlich Kardinal von Venedig.

Der Styria-Verlag hat bereits einige Bücher von und über diesen Kirchenmann herausgebracht, nun ist eines mit Luciani-Texten zu den Abschnitten des Gebetes „Gegrüßet seist du, Maria” erschienen, leicht lesbar und gut als Weihnachtsgeschenk geeignet. Aus dieser Sammlung ist nicht nur eine sehr innige Beziehung des Autors zur Muttergottes und zum Rosenkranzgebet erkennbar, sondern auch, was nicht verwundert, eine konservative, aber nicht intolerante Grundhaitung zu heutigen Streitfragen.

Zur Frage der Zulassung der Frau zu kirchlichen Ämtern erklärte dieser gütige Seelsorger beispielsweise: „Meiner Meinung nach entfaltet die Frau in der Kirche nach Christi Willen einen andersgearteten Dienst, gleichermaßen wertvoll und keineswegs minderwertiger als der des Priesters, aber ,priesterlich' ist ihre Aufgabe nicht. Ich wiederhole: Das ist meine persönliche Meinung.”

Und ein halbes Jahr vor seiner Wahl zum Papst (1978) empfahl Albino Luciani mit sympathischer Offenheit, man möge erkennen, „daß gerade heute die Laien - und nur sie - gewisse Aufgaben einfach am besten erfüllen können, wobei sie sich zwar an das Evangelium, nicht immer aber auch an den Bischof oder ihren Pfarrer halten müssen”.

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