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Eine neue Zeitschrift für Graphik

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NEUE GRAFIK - NEW GRAPHIC DESIGN - GRAPHISME ACTUEL. Internationale Zeitschrift für Grafik und verwandte Gebiete. Erscheint in deutscher, englischer und französischer Sprache. Herausgeber: Richard P. Lohte, J. Müller-Brocktnann, Hans Neuburg, Carlo L. Vivarelli in Zürich. Verlag Otto Walter in Olten. Einzelnummer 15 sfr.

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NEUE GRAFIK - NEW GRAPHIC DESIGN - GRAPHISME ACTUEL. Internationale Zeitschrift für Grafik und verwandte Gebiete. Erscheint in deutscher, englischer und französischer Sprache. Herausgeber: Richard P. Lohte, J. Müller-Brocktnann, Hans Neuburg, Carlo L. Vivarelli in Zürich. Verlag Otto Walter in Olten. Einzelnummer 15 sfr.

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Jedem, der in die Schweiz reist, fällt die Sauberkeit, Solidität und Einfallsfreudigkeit der dortigen Plakate auf. Deshalb ist man auf eine Zeitschrift gespannt, die von Schweizer Gebrauchsgraphikern gestaltet wird; denn diese sind durch ihre eigenen Leistungen berufen, internationale Standards aufzustellen. So haf denn diese neue internationale Zeitschrift für Fragen der angewandten Kunst alle Eigenschaften, die der Fachmann liebt: sie ist klar und übersichtlich gestaltet, typographisch sauber, ohne irgendwelche Mätzchen; sie bietet reiches Material in nüchterner Kürze, ohne viel Worte zu machen; sie bringt eine Fülle von Anregungen, ohne die eigene klare Linie und den Standort der Herausgeber an irgendeiner Stelle zu verleugnen.

Die erste Nummer enthält eine großangelegte Abhandlung über den Einfluß der modernen Kunst auf die zeitgenössische Gebrauchsgraphik, die mit vielen Bildern belegt ist, daneben Beiträge über Industriegraphik, Photoexperimente für die Graphik, eine umfassende Uebersicht über die besten neuzeitlich gestalteten Schweizer Plakate 1931 bis 1957, über die Ulmer Hochschule für Gestaltung u. v. a. Die meisten

Beiträge stammen von der Redaktion selbst, daneben zählt Max Bill zu den Mitarbeitern. Die Zeitschrift erscheint in freien — etwa halbjährigen — Abständen und hat einen Umfang von 80 Seiten im Kunstdruck mit etwa 200 Abbildungen.

Bei uns in Oesterreich hat sich in den letzten Jahren der Buchumschlag zu internationalem Niveau erhoben, aber das Plakat steckt noch immer in einem Sumpf der Ignoranz und Marktschreierei; es ist nicht nur ein Anscįijag, ,»n der Vy , sondern auch ein Anschlag auf den guten Geschmack. Deshalb soll diese Zeitschrift gerade hier allen denen, die sich von Berufs wegen mit Fragen der Graphik beschäftigen, also den Annoncenexpeditionen, Dekorateuren, Graphikern, graphischen Anstalten, Klischeefabriken, Kunstgewerbeschulen, Organisatoren, Propagandaabteilungen der Firmen, Reklamechefs und Verkaufsleitern, bestens empfohlen werden. Ganz verstockten Reklamebüros sollte es als Zwangslektüre verschrieben werden — vielleicht regt sich dann doch einmal ihr Gewissen.

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