Lob der Einheitsgewerkschaft
DIE INTERNATIONALE GEWERKSCHAFTSBEWEGUNG IM WELTGESCHEHEN. Von Hans Gottfurcht. Verlag des österreichischen Gewerkschaftsbundes, Wien. 414 Seiten. Preis 155 S.
DIE INTERNATIONALE GEWERKSCHAFTSBEWEGUNG IM WELTGESCHEHEN. Von Hans Gottfurcht. Verlag des österreichischen Gewerkschaftsbundes, Wien. 414 Seiten. Preis 155 S.
Einer der bekanntesten Führer des Internationalen Bundes freier Gewerkschaften, Hans Gottfurcht, legt uns eine Studie über Gewerkschaftsgeschichte und politische Bedeutung der internationalen Gewerkschaftsbewegung vor. Die Darstellung ist auf die freien Gewerkschaften beschränkt. Die christlichen Gewerkschaften werden nur soweit erwähnt, als es dem Verfasser notwendig erscheint, um die Berechtigung ihrer Existenz abzulehnen.
Der erste Teil der Arbeit ist der Gewerkschaftsbewegung bis 1914, der zweite Teil bis 1945 gewidmet.
Im Hauptteil der Arbeit wird die Entwicklung der freien Gewerkschaften, ihre Organisation, wie überhaupt ihre Arbeit, ausgehend von den dem Verfasser aus erster Hand verfügbaren Materialien, geschildert.
Der Verfasser ist Vertreter des Gedankens einer Einheitsgewerkschaft. Seine Ablehnung jedes Versuches, Richtungsgewerkschaften zu bilden, begründet er mit der erforderlichen „Einheit zur Erkämpfung besserer Lohn- und Arbeitsbedingungen“ sowie mit politischen Notwendigkeiten.
Die gewerkschaftliche Entwicklung steht in einem engen Zusammenhang mit der Wandlung der sozialökonomischen Strukturen, die sie in ihrer Programmatik und in ihrer Stellung zum Ganzen der Gesellschaft reflektieren. Von diesem Tatbestand ausgehend, schildert der Autor die jeweiligen sozialen Situationen und die ihnen entsprechenden Wandlungen der internationalen Gewerkschaftsbewegung.
Die Darstellungen des Verfassers machen den einem Laien erstaunlich erscheinenden Prozeß der Adaptierung der Gewerkschaften an die Realitäten verständlich, etwa die neuartigen Austragungsformen von Arbeitskonflikten, die nichts mehr mit der Eigenart der klassischen Lohnkonflikte gemeinsam haben.
