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Das Ballett als tragende Säule eines ansonsten mittelmäßigen Landestheaters.

Mit Tanztheater und Ballett wird Salzburgs Publikum geradezu verwöhnt: Entweder gibt es eine Uraufführung oder aber das Ballett der Tatarischen Staatsoper Kasan, ein Haus mit 100-jähriger Tanztradition, gastiert in der Reihe der Veranstaltungen der Agentur Schlote. Während dieses Ensemble mit dem "Schwanensee" einen makellosen klassischen Ballettabend bot, hat Peter Breuer mit Michael Alexander Sauter nach Wedekind eine Folge von Szenen zu "Lulu" zusammengestellt und sie auf der Probenbühne des Landestheaters am Rainberg zur Uraufführung gebracht. Das war hinreißendes Tanztheater in Breuers Regie und Choreografie, wie immer eine gekonnte Mischung aus klassischen Elementen, Bewegungs-und Tanztheater, das sich von einigen Stereotypen erfreulicherweise gelöst und weiterentwickelt hat.

Cristina Uta als Lulu und Marian Meszaros als Jack the Ripper, Zoltán Sándor als Dr. Schön, Adrian Bercea als Kunstmaler Schwarz und Alexander Pereda als Medizinalrat Goll sowie das gesamte Ensemble tragen zur internationalen Anerkennung und dem Ansehen der Arbeit Breuers auf dem Gebiet des Tanztheaters bei; höchste Disziplin und Musikalität zeichnen die Truppe aus. Es wird gelebt, geliebt, gemordet, gestorben zu Musik von Adolphe Adam über Beethoven und Vivaldi bis Wagner.

Ohne dieses Ballett täte man sich schwer, der auslaufenden Spielzeit des Landestheaters mit einer von der Mozartwoche her aufgewärmten und umbesetzten "La finta giardiniera" und einer nichts sagenden, viel zu lauten "Verkauften Braut" von Smetana sowie einer einigermaßen erträglichen Aufführung von "Cabaret" ein halbwegs positives Zeugnis auszustellen. Intendant Peter Dolder wird offensichtlich in der Sparmühle aufgerieben. Franz Mayrhofer

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