Feenmärchen in der Bar

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Uraufführung des Balletts "Ein Sommernachtstraum", frei nach Shakespeare, am Salzburger Landestheater.

U raufführung des Salzburger Ballettchefs Peter Breuer mit seinem Coautor Christian Martin Fuchs: "Ein Sommernachtstraum" nach Shakespeares Komödie mit Musik von Felix Mendelssohn Bartholdy, Franz Josef Grümmer und vielen anderen Komponisten, die eine Seite des Programms füllen; das Spektrum reicht von Craig Armstrong und Johann Sebastian Bach bis zu Miles Davies und Richard Wagner. Das klingt nach einem Patchwork-Schnittmuster, als das es sich dann aber doch nicht entpuppt.

Das Märchen spielt heute und im Märchen von Shakespeare, in einer Bar und in Oberons Feenreich. Angestiftet vom eifersüchtigen Oberon, von Puck eingeschläfert und genarrt nach Strich und Faden, ergeht es den Liebenden des Stücks wie den Damen und Herren in Mozarts "Cosí fan tutte". Ein Spiel der Irrungen und Verwicklungen samt Rache, Spott und Hohn, bis alle wieder ins Lot kommen und in die Bar.

Das Ensemble präsentiert einige interessante Tableaus, die überaus exakt getarnt das Hin und Her, das Auf und Ab in diesem Verwirrspiel zeigen. In seiner Choreografie präsentiert Breuer die fast komplette neue Truppe, die schließlich einige Slapstick-Einlagen, die eine oder andere Regenerationspause bietet, etwa die Pyjama Comedians oder die sangeslustige Reisegesellschaft.

Den Feenkönig Oberon und seine Königin Titania tanzten Alexander Pereda und Cristina Uta, in den Rollen der Verliebten Lysander, Demetrius, Hermia und Helena hatten Alexander Korobko, Adrian Bercea, Claudia Czyz und Isabella Tomanec ausgiebig Gelegenheit, in Pas de deuxes, solistisch oder in der Gruppe sowohl klassischen Spitzentanz als auch Ausdruckstanz zu zeigen. Der Applaus für den Puck von Marian Meszaros, einem überragenden Tänzer, war ebenso berechtigt wie der Beifall am Schluss dieser Uraufführung. Nicht wenige, die zur Pause der Aufführung noch skeptisch gegenüber standen, wurden von den Tänzerinnen und Tänzern bekehrt, die wieder einmal das Ballett als besondere Stärke des Salzburger Landestheaters vorführten.

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