Statistik am Taufbecken

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Für Wein-Profis ist der November der forderndste Monat: Weintaufen stehen zu den Landespatronen St. Martin und St. Leopold in ganz Ost-Österreich an, dazu kommen auch einzelne DAC-Gebiete, die sich bewusst Lagerzeiten verschreiben, mit ihren 2012ern auf den Markt. Doch egal, wo man sich zum "staubigen“ Weißen oder eben gefüllten Roten trifft, steht eine Frage im Mittelpunkt: Wie wird der Jahrgang?

Nun, um es in Fakten statt Anekdoten auszudrücken, ließ das Jahr wenig aus, was Winzerjahre grau färbt: Gleich in zwanzig Gemeinden wurde im Juli der Hitze-Rekord von 2006 übertroffen, erinnerte Hofrat DI Robert Steidl von der Weinbau-Anstalt Klosterneuburg bei der heurigen Bundesweintaufe. "Nicht gebrauchter Regen“, wie es Carnuntum-Obmann Robert Payr formulierte, sorgte dann im September noch für ein kurzes Zittern, ehe später als sonst, aber doch gelesen werden konnte.

Was aber trotzte den Kapriolen der Natur? Weniger leider der Weißwein (vor allem wegen Verrieslung der Blüten, speziell beim Grünen Veltliner). Auch in der an sich schon kleinen Heimat des Eisenberg DAC, dem Südburgenland wurde 2013 weniger gefüllt (Hagel). Bundesweit beträgt das Minus bei der Ernte aber nur 6 % gegenüber dem Fünf-Jahres-Schnitt, beruhigen die Rechner der "Statistik Austria“. Begünstigt hingegen zeigte sich die Steiermark, hier liegt man 2 % über dem Schnitt. Qualitativ wird sich zeigen, wo genug Laubarbeit für Sonnenschutz und günstige Lesezeitpunkte vorherrschten. Mit 2,3 Mio. Hektolitern steht aber genug zur Verfügung, um seinen persönlichen Favoriten zu finden und den Keller damit zu füllen.

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