Mit der Einführung des Districtus Austriae Controllatus (DAC) stellte Österreichs Weinbau den gebietstypischen Stil über die Sorte. Das sogenannte romanische System, dem man - beginnend mit dem Weinviertel DAC - damit das Wort redete, stellte eigentlich so etwas wie ein Zurück in die Zukunft dar. Denn die Herkunft hatte hierzulande lange einen hohen Stellenwert unter Weintrinkern. Man erinnere sich nur an den Nachkriegsplan, zwei Gebietsbezeichnungen für den gesamten heimischen Weinbau (Wachau und Gumpoldskirchen) zuzulassen.
Auch die inoffizielle Heurigen-Hymne bezog klar Stellung. Denn, welcher Sorte Hans Mosers "Reblaus“ zusprach, bleibt für immer im Dunkeln ("Drum hab den Gumpolds- kirchner ich so von Herzen gern“).
Dass das Konzept ankommt, lässt sich auf unterschiedliche Art in den einzelnen Regionen zeigen, wenn man mit den Winzern spricht. Gelegenheit dazu war unlängst, als die Burgenländer, seit September des Vorjahres mit drei DAC-Gebieten versehen, in ihre Weine vom Leithaberg, Eisenberg und aus dem Mittelburgenland vorstellten.
Während Eisenberg DAC-Obmann Walter Dulmovits die Initiative primär als Schulterschluss ("Ziel sind 50 Mitglieder“) und Qualitätsstandard sieht, merkt man am Leithaberg verstärktes Interesse auch kleinerer Weinorte, hier dabei zu sein.
Für den Konsumenten heißt das vor allem, dass er auf Entdeckungen hoffen darf, die einem gebiets- typischen, mineralisch-frischen Typus ohne Holznoten entsprechen.
Am deutlichsten zeigt sich der Erfolg aber im Pioniergebiet des DAC, dem Mittelburgenland. Walter Kirnbauer kann nicht nur auf 1,6 Millionen Flaschen mit der Herkunftsbezeichnung verweisen, sondern hat auch einen Trend gedreht, der anderen Gebieten Kopfzerbrechen bereitet: "In den letzten vier Jahren ist die Rebfläche bei uns von 2.000 auf 2.100 Hektar gestiegen“. Ein fünfprozentiges Plus, das zeigt: DAC gibt Konsumenten Klarheit und den Winzern Zukunft.
