7129649-1997_19_21.jpg
Digital In Arbeit

Bachler wer sonst?

Werbung
Werbung
Werbung

Im Finale um die Nachfolge von Claus Peymann als Direktor des Wiener Burgtheaters hat sich also Klaus Bachler durchgesetzt. Überraschend kommt das nicht. Wollte man mit Peymanns Abgang auch Jörg Haiders kulturpolitischen Attacken den Boden entziehen (Peymann selbst äußerte sich in diese Bichtung), so lag es für Kanzler Klima und Staatssekretär Wittmann nahe, dem heimischen Kandidaten Bachler gegenüber seinem Konkurrenten Frank Baumbauer vom Hamburger Schauspielhaus den Vorzug zu geben. Die Lösung Baumbauer barg die Gefahr, daß einander am Burgtheater weiter ständig Gäste aus Deutschland die Klinke in die I Iand geben, eine Entwicklung, die sicher nicht die nötige Ruhe ins Ensemble gebracht hätte. Bachler hat sich bereits zur Formung eines Ensembles („Ein Theater darf kein Verschubbahn-hof für reisende Schauspieler sein") und zur Verbindung von Tradition und Innovation bekannt („Ich möchte einen Geist schaffen, in dem Bestehendes und Neues sich formieren"). Er will das Burgtheater „von innen verführen, nicht von außen erobern", und er sieht die Aufgabe dieses Hauses darin, „dem ,Mainstream' nicht nachzugehen, sondern ihn selbst herauszubilden". Bachlers Berufung ab 1999 ist vorläufig ein Verlust für die Volksoper. Daß sie noch mehr ein Gewinn für das Burgtheater wird, ist von Herzen zu hoffen.

Ein Thema. Viele Standpunkte. Im FURCHE-Navigator weiterlesen.

FURCHE-Navigator Vorschau
Werbung
Werbung
Werbung