Wie sich die Nachbarn gegen den Ärztemangel wappnen
Die Aussicht auf höhere Gehälter und familienfreundlichere Arbeitsbedingungen locken auch Mediziner aus Österreichs Nachbarländern fort. Das führt zu einem Szenario, das Österreich noch bevorsteht: dem akuten Ärztemangel.
Die Aussicht auf höhere Gehälter und familienfreundlichere Arbeitsbedingungen locken auch Mediziner aus Österreichs Nachbarländern fort. Das führt zu einem Szenario, das Österreich noch bevorsteht: dem akuten Ärztemangel.
In Deutschland sind Ärzte bereits Mangelware. Rund drei Viertel aller Krankenhäuser können freie Stellen nicht nachbesetzen, etwa 5500 Ärzte fehlen derzeit. In sieben Jahren werden es 37.000 sein, schätzt das Deutsche Krankenhausinstitut. Besonders in die USA und nach Großbritannien zieht es die deutschen Ärzte, auch nach Skandinavien wandern viele aus. In den großen Städten gibt es derzeit zwar noch genug Mediziner. Aber auf dem Land hat sich der Ärztemangel bereits manifestiert.Der Bundestag hat deshalb im Dezember ein Gesetz verabschiedet, das mehr Ärzte in unterversorgte Regionen locken soll: Das "Versorgungsstrukturgesetz“ erlaubt Ärzten in ländlichen Regionen, so viele Patienten, wie sie wollen, in ihrer Praxis zu behandeln, ohne Honorarabschläge hinzunehmen. In Ballungszentren hingegen darf eine bestimmte Zahl an Behandlungen nicht überschritten werden. Für Praxisschließungen dort gibt es zusätzliche finanzielle Anreize.