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In diesen Tagen verändert das kleine Tiroler Bergdorf Alpbach wieder einmal sein Gesicht. [] Dabei ist es dieses Jahr das zwanzigste Mal, daß sich -um nur einige Beispiele zu nennen -englische Studenten und französische Hochschuldozenten, deutsche Wirtschaftskapitäne und italienische Sprachforscher hier ein Stelldichein geben. Österreichische Professoren, Künstler und Studenten sind selbstverständlich auch dabei. Theologen der verschiedenen Bekenntnisse fehlen genauso wenig wie Politiker jeder Couleur. [ ]

Zum zwanzigsten Male ruft Alpbach. Dem Ur-Alpbacher, der vielleicht wieder einmal diesem Ruf folgen mag, wird dabei ein wenig besinnlich zumute werden. Nicht nur deshalb, weil neben Alt-Alpbach auch ein von der Prosperität geprägtes Neu-Alpbach aus dem Boden gewachsen ist, dem die Frische und Naturbelassenheit von seinerzeit mangelt. Der Wohlstand will seinen Tribut Auch nicht deshalb, weil so mancher Ur-Alpbacher bereits von seinem Sohn oder seiner Tochter begleitet heute erscheinen mag. Das alles ist es nicht. Alpbach war eine charakteristische Gründung der Kriegsgeneration, der aus dem Krieg heimgekehrten, nach neuen Ufern Ausschau haltenden jungen Menschen. Wieviel ist von ihrem Geist in unserem öffentlichen Leben zum Tragen gekommen? Nicht allzu viel. Der Lehm scheint es nicht gern zu haben, vom Geist behaucht zu werden.

Nr. 34 /22. August 1964

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