Werbung
Werbung
Werbung

Nach dem Brexit ist vor dem Brexit. Während die Befürworter des Austritts die Erwartungen dämpfen, die sie in der Kampagne geweckt haben, präsentiert die britische Regierung ihren Landsleuten eine erste Rechnung. "Es ist ganz klar, dass das Land ärmer werden wird, weil sich die Wirtschaft so entwickeln wird", so Finanzminister George Osborne.

Was bedeutet das? Steuererhöhungen und Kürzungen der staatlichen Leistungen seien unausweichlich. Zu hoffen, die Vorteile einer EU-Mitgliedschaft könnten bei einem Austritt einfach bewahrt werden, sei unrealistisch, so der Finanzminister. Die deutsche Kanzlerin Angela Merkel erklärte, die Briten könnten in den Verhandlungen zur Trennung nicht mit Sondervergünstigungen rechnen.

Ein "Rosinenpicken" werde es nicht geben. Zudem könnte es bei der Aufnahme neuer Kredite für Großbritannien teurer werden: Zwei Ratingagenturen stuften die Bonität des Landes herunter. Ein Entlastungssignal für Großbritannien kam fünf Tage nach dem Brexit immerhin von den Finanzmärkten. Die Börsen in Frankfurt und London legten nach teils massiven Verlusten in den vergangenen Tagen erstmals wieder zu. Auch die britische Währung, die zeitweise auf ein 31-Jahres-Tief abgestürzt war, legte etwas zu. Wirtschaftsminister Sajid Javid traf sich unterdessen mit Managern und Verbandsvertretern, um mit Blick auf die anstehenden Trennungsverhandlungen eine mögliche Strategie mit der EU auszuloten. Auch Premierminister Cameron will mit Vertretern der Geschäftswelt über die Folgen des Brexit sprechen. Cameron und Finanzminister Osborne hatten stets für einen Verbleib des Landes in der EU geworben.

Ein Thema. Viele Standpunkte. Im FURCHE-Navigator weiterlesen.

FURCHE-Navigator Vorschau
Werbung
Werbung
Werbung