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Digital In Arbeit

Vom Palmach zur Nachal

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Die Mitglieder der Jugendbünde, die auch heute noch in einen Kibbuz eintreten wollen, mobilisieren sich gemeinsam als eine organisierte Gruppe (Gar'in) zu dieser Einheit. Sie erhalten dieselbe Rekrutenausbildung wie alle anderen Militäreinheiten und teilen sich ungefähr in 60 Prozent kampffähige, 10 Prozent nichtkampffähige Truppen und 30 Prozent Mädchen. Nach Abschluß der Rekrutenausbildung (dreieinhalb Monate) werden diese Gar'inim für ein Jahr zur landwirtschaftlichen Ausbildung in einen alten Kibbuz geschickt. Innerhalb dieses Kibbuz befindet sich die Nachal-Einheit in einem besonderen Militärlager, und obwohl die Angehörigen Kibbuz-volontäre sind, stellen sie eine militärische Einheit dar und vervollkommnen ihre Infanterieausbil-dung.

Nach Ende dieses Jahres begeben sich die kampffähigen jungen Männer zur Weiterausbildung als Fallschirmspringer zur Fallschirmtruppe, und die Mädchen bleiben weiter zur Arbeit in dem bisherigen Kibbuz. Nach Abschluß der Ausbildung als

Fallschirmspringer schließen sich die jungen Männer den Mädchen an und beenden ihren Militärdienst bei landwirtschaftlicher Arbeit in einem Kibbuz.

Da nach Ansichten der israelischen Militärautoritäten das Menschenmaterial des Nachal ein besonders gutes ist und ihre Mitglieder zum größten Teil Absolventen von Mittelschulen sind, muß jeder Gar'in (eine organisierte Anzahl Jugendlicher, die den „Kern“ für einen zu gründenden Kibbuz bilden sollen) fünfzehn Prozent seiner Mitglieder zur Weiterausbildung in Unter- und Offizierskurse schicken, die meist erst am Ende ihres Militärdienstes zum Gar'in zurückkehren.

In Israel gibt es heute verschiedene Arten von Grenzbesiedlung. Die Grenzsiedlungen, die auch als militärische Stützpunkte dienen sol-“en, werden in den meisten Fällen von solchen Nachal-Soldaten gegründet. Hier handelt es sich um eine Militärgruppe, deren Soldaten Mitglieder eines bestimmten Jugendbundes waren und die nach Abschluß ihres Militärdienstes weiter an Ort und Stelle bleiben und einen neuen Kibbuz bilden. Der Militärdienst in Israel ist zur Zeit 30 Monate für Männer und 18 Monate für Frauen. Das Leben in solchen Grenzsiedlungen ist sehr strapazenreich und schwer. Die meisten Siedlungen dieser Art sind sehr abgelegen, so daß die jungen Leute auch im gesellschaftlichen und kulturellen Leben nur auf sich selbst angewiesen sind und nur wenig Gelegenheit und Zeit haben, ein Theater oder Kino in der Stadt zu besuchen. Die Nachal-Soldaten in solch einem Kibbuz bilden eine militärische Einheit, die außer ihrem Bauerndasein auf brachem Boden auch noch Wachfunktion ausführt.

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