Was braucht man in den letzten Tagen?

Werbung
Werbung
Werbung

"Nach meinem Gespräch habe ich verstanden, dass meine persönliche Sanduhr unwiderruflich kontinuierlich in eine Richtung läuft. Dass ich nur diese eine Chance, diese Möglichkeit habe. (...) Mir ist bewusst geworden, dass ich nichts anderes tun kann, als jedes einzelne Sandkorn als Geschenk zu betrachten und es bestmöglich auszunutzen." Es ist das Jahr 2012, als sich die Medizinstudentin Anne Strapatsas auf der Palliativstation der Uniklinik Düsseldorf ans Bett eines sterbenden Menschen setzt und mit ihm redet. Sie ist eine von 30 Menschen zwischen 16 und 22 Jahren, die sich im Rahmen eines Diskursprojektes mit dem Thema Sterben und Tod konfrontieren. Die Gespräche werden auf Video festgehalten (vgl. www.30jungemenschen. de), ein Film entsteht und schließlich das Buch "Dem Sterben begegnen", in dem die jungen Menschen auch berichten, was dieses Erlebnis mit ihnen gemacht hat. Martin W. Schnell, Direktor des Instituts für Ethik und Kommunikation im Gesundheitswesen der Universität Witten/Herdecke, hat das Diskursprojekt mit Christian Schulz geleitet. Beim Symposium "Dem Sterbenden begegnen" am 10. November wird er darüber sprechen, was Menschen am Lebensende sowie diejenigen, die sie begleiten, brauchen - und wie sich diese "Diversität" in den Bedürfnissen überbrücken lässt. Überdecken therapeutischer Übereifer und ein "qualitätsgesichertes Sterben" nicht selten die uneingestandene Angst vor der (eigenen) Endlichkeit? Worin besteht die Kunst des Sterbenlassens? Und wie lassen sich ethische Konflikte im Bereich von palliativer Sedierung und freiwilligem Nahrungsverzicht auflösen? Darüber referieren u. a. auch der Soziologe Reimer Gronemeyer, Gerontologe Franz Kolland, die Palliative Care-Expertin Angelika Feichtner und der Intensivmediziner Dietmar Weixler.

VERANSTALTUNGSTIPP: Dem Sterbenden begegnen Herausforderungen an Medizin und Pflege Symposium am Freitag, 10.11.2017, von 9 bis 16 Uhr Raiffeisen Forum Wien, Friedrich-Wilhelm-Raiffeisen-Platz 1, 1020 Wien. Anmeldung/Information: www.imabe.org

Dem Sterben begegnen 30 junge Menschen sprechen mit sterbenden Menschen. Von Martin W. Schnell und Christian Schulz (Hg.). Verlag Hogrefe 2015,216 S. kartoniert, € 20,60

Ein Thema. Viele Standpunkte. Im FURCHE-Navigator weiterlesen.

FURCHE-Navigator Vorschau
Werbung
Werbung
Werbung