Die Bilder dieses Dossiers: Illusionen

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René Magrittes Bilder sind sofort als solche erkennbar. Auch und gerade, wenn in ihnen geschrieben steht "Das ist kein Magritte", wie auf dem oben abgedruckten Bild. Wer kennt nicht die berühmte Pfeife, die keine ist, oder den Mann mit dem Apfel vor dem Gesicht. René Magrittes Bilder sind aber nicht sofort erkennbar im Sinne von verstehbar. Wohl sind die Gegenstände vertraut, doch die gewohnte, vermeintliche Ordnung der Dinge steht in diesen Bildern auf dem Kopf. Nichts gibt es für Magritte, das er nicht in Frage stellen könnte. So realistisch die Dinge auch sind, die er darstellt - ein Apfel, ein Hut, eine Pfeife, ein Kamm -, so wenig realistisch ist ihre Beziehung zueinander.

Und dann die Texte: Da steht unter dem Bild einer Pfeife: Das ist keine Pfeife. Lügt Magritte? Nein, denn das ist wirklich keine Pfeife, sondern ein Bild. Darstellungen von Dingen sind Trugbilder, Wort und Ding haben keinen Bezug zueinander. So kann Magritte alles anders benennen, neu kombinieren. So kommt es zu jenen verwirrenden Bildern, in denen als Bildunterschrift etwas anderes steht, als auf dem Bild zu sehen ist. Und der Sinn solcher Bilder? Magritte: "Der Sinn, das ist das Unmögliche für das mögliche Denken."

Der erstaunliche, unterhaltsame und informative Bildband erschien anlässlich der Ausstellung "Magritte", die von 11. Februar bis 9. Juni 2003 in der Galerie nationale du Jeu de Paume in Paris stattfindet. bsh

René Magritte

Hg. von Daniel Abadie. Belser Verlag, Stuttgart 2003. 304 Seiten, 250 meist farb. Abb., geb., e 46,30

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