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Ein Pionier aus Slowenien

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Otto Wagner kennt man, seine Schüler jedoch kaum. Dabei hat jeder von ihnen um einen eigenen Stil gerungen. Josef Maria Olbrich, Joze Plecnik und Max Fa-biani sind ruhmreich in die Architekturgeschichte eingegangen. Ivan Vurnik, ein weiterer Schüler Wagners, wird gerade entdeckt.

Das Architekturzentrum Wien stellt ihn als Schlüsselperson zum Verständnis der Architektur dieses Jahrhunderts vor. Vor allem in theoretischen Schriften, Entwürfen, Skizzen und Projekten war Ivan Vurnik ein maßgeblich prägender Geist des slowenischen Architekturgeschehens.

Seine unstete Entwicklung schwankt zwischen Jugendstil, Romantik, Expressionismus, Regionalismus, Art nouveau und wendet sich nach dem Besuch einer Ausstellung dekorativer Kunst in Paris 1925 dem Funktionalismus zu. Trotzdem war er immer auf der Suche nach einer sowohl zeitgemäßen, modernen, als auch das Land und die Tradition nicht verleugnenden Form- und Architektursprache.

Seine funktionalistischen Entwürfe für ein Kurhaus und ein Restaurant in Bled bestechen in ihrer Klarheit, auch die Freibäder halten heutigem Urteil durchaus stand. Interessant ist es, den Weg und die Vielseitigkeit dieses höchst reflektierenden Architekten von erstklassigen klassizistischen Zeichnungen zu verfolgen, expressiv klarer Denkmäler, eine immer noch auffallende bunte Fassade in Laibach, seinen letzten Entwurf für ein Mädchengymnasium in Bangkok und viele andere Projekte. (Bis 18. Juni)

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