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Figuren mit Sog

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Vor einem sepiabraunen Hintergrund werden in archaisierender Formensprache die Konturen eines Kopfes erkennbar. „Der Tod des Kurt K.” nennt der Bildhauer und Zeichner Walter Pichler das Blatt, das in Zusammenhang mit dem Tod seines Malerfreundes Kurt Kocherscheidt im Jahr 1992 entstanden ist.

In der Galerie Ulysses hat man die seltene Gelegenheit, Pichler-Zeichnungen aus den letzten Jahren zu sehen. Die Ausstellung, die neben Blättern zu drei Projekten („Kleiner Bumpf”, „Drei Stäbe” und „Mann mit einem Kübel”) auch freie Zeichnungen zeigt, macht erneut deutlich, daß Pichler einer der konsequentesten und beeindruckendsten österreichischen Künstler ist.

Fernab von Zeitströmungen und Kunstmarkt hat der gebürtige Südtiroler im burgenländischen St. Martin für seine Skulpturen ein ideales Zuhause errichtet. Dabei spielt die Dimension der Zeit eine wichtige Rolle - von der Schnelligkeit unserer Gesellschaft läßt sich Pichler nicht einholen. Seit 1972, als er das alte Bauernhaus erwarb, entstanden in liebevoller, jahrelanger Handarbeit sechs neue Bauten, die jeweils eine Skulpturengruppe beherbergen. Eine Idee von der Sogwirkung der geheimnisvollen Figuren auf den Betrachter bekommt man auch anhand der Zeichnungen.

(Bis 21. Dezember)

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