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Zwei Bucher vom Weihnachtslied

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DIE STILLE, DIE HEILIGE NACHT. Von Alexis Steiner, österreichischer Bon-desverlag, Wien-München, 1962. 80 Seiten mit 8 Bildtafeln von Adalbert P i 1 c h. Preis 78 S. - STILLE NACHT, HEILIGE NACHT. Da. Buch vom Weihnachttlied. Von Rudolf Bayr. Residenz-Verlag, Salzburg, 1962. 120 Seiten, 30 Schwarzweißbild- und Dokumentenreproduktionen, 9 Farbbilder. Preis 69 S.

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DIE STILLE, DIE HEILIGE NACHT. Von Alexis Steiner, österreichischer Bon-desverlag, Wien-München, 1962. 80 Seiten mit 8 Bildtafeln von Adalbert P i 1 c h. Preis 78 S. - STILLE NACHT, HEILIGE NACHT. Da. Buch vom Weihnachttlied. Von Rudolf Bayr. Residenz-Verlag, Salzburg, 1962. 120 Seiten, 30 Schwarzweißbild- und Dokumentenreproduktionen, 9 Farbbilder. Preis 69 S.

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Zwei soeben erschienene Bücher berichten von der Entstehungsgeschichte des alten Weihnachtsliedes, das in vielen Ländern der Erde zum wahrhaften Volkslied geworden ist, der Weise von der stillen, der heiligen Nacht. In dem Buch des bekannten, mehrfach ausgezeichneten Jugendschriftstellers Alexis Steiner (unter anderem Autor der berühmten „Kriki-Bücher*) wurde aus der Geschichte des Dorfschullehrers Gruber und des Vikars Mohr von Oberndorf ein Märchen... Eines Tages, gerade vor Weihnachten, versagt die alte Kirchenorgel. Die Salzach-ichiffer von Oberndorf und ihre Familien müßten in der Christmette ohne kirchliche Musik bleiben. Da setzt sich der Dorfschullehrer Franz Xaver Gruber hin und schreibt zum Gedicht seines Freundes, des Vikars Joseph Mohr, ein Weihnachtslied, dessen Melodie er vielleicht einem uralten Wiegenlied aus der Salzburger Gegend nachgeschaffen hat. So mag es gewesen sein, im Jahre 1818 zu Oberndorf im Salzburgischen...

Da andere Buch vom Weihnachtslied, „Stille Nacht, Heilige Nacht“, hat Rudolf Bayr zum Autor. Es ist dies eine umfassende Chronik der Familien- und Lebensverhältnisse des Joseph Mohr und de Franz Xaver Gruber. Der Name Rudolf Bayr bürgt für Ernst und Gediegenheit des Vorhabens, das dann — vermutlich — gleichsam auf dem Schreibtisch zu einem Kapitel Salzburger Kulturgeschichte weitergewachsen ist. Dutzende von Photographien, auch in Farben, Faksimiles bringen die Schauplätze und die Gegenstände der Geschichte dem Betrachter in greifbare Nähe. Zeittafel und Literaturangaben bieten dem Leser die Möglichkeit zur weiteren Beschäftigung mit dieser nicht nur „poetischen“, sondern auch für den Kultursoziologen in mehrfacher Hinsicht bedeutsamen, anregenden Materie, deren wissenschaftliche Prüfung Dr. Josef Gassner von dem Salzburger Museum Carolino Augusteum besorgte.

Beide Bücher eignen sich als Weihnachtsgabe in idealer Weise; das erste für Kinder im schulpflichtigen Alter, das zweite für Erwachsene und vor allem auch für Freunde im Ausland. Hierzu einige Daten, nach der Zeittafel im Buch von Rudolf Bayr:

24. Dezember 1818: Mohr überreicht Gruber das Gedicht „Stille Nacht“ mit der Bitte, dazu eine passende Melodie für zwei Solostimmen samt Chor und Gitarre-begleitung setzen zu wollen. Gruber komponiert im Schulhaus zu Amsdorf die Melodie und überbringt sie Mohr noch am Abend desselben Tages.

25. Dezember 1818: Uraufführung de Liedes während der Christmette in der Nikolauskirche zu Oberndorf.

1831: Die als Sänger bekannten Geschwister Strasser aus Laimach im Zillertal singen zur Weihnachtszeit das Lied erstmals in Leipzig.

1854: Die königliche Hofkapelle Berlin wendet sich im Dezember an das Benediktinerstift St. Peter in Salzburg, um über das ihrer Meinung nach von Johann Michael Haydn stammende Lied Auskunft zu erhalten.

1873: Hofopernsänger Joseph Bietzacher, Hannover, findet die Melodie als „Choral of Salzburg“ In einem Notenbuch im amerikanischen Pavillon der Wiener Weltausstellung.

1891: Joseph Bietzacher berichtet über die Verbreitung des Liedes in England, Schweden und Britisch-Indien...

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