6594701-1952_49_11.jpg
Digital In Arbeit

Der Film und das Wunderbare

Werbung
Werbung
Werbung

Wenn Claudel Fatima einen Einbru der Transzendenz in unsere Welt, einen gewaltigen DuxAbruA, ein fast anstoß- und ärgemiserregendes Hinübergreifen der Welt über bereits ersAütterte Grenzen nannte, so hat er unbewußt damit au das Wesen und die SAwierigkeit des modernen Mirakelfilms bloßlegt. Denn wie nirgend anderswo offenbart si in der erdgebundensten aller Künste dieser Zusammenstoß, Ein- und DurA- bru als Krise, als heute (wahrsAeinli nur in unserem Empfinden) no niAt ganz Lösbares. Dieser spirituellen Kalamität steht die immense volksmissionarisAe Wirkung dieser Filme gegenüber. Es zeigte siA am „Bema- dette“-Film und wiederholt sich jetzt an dem neuen amerikanisAen (es gibt au einen spa- nisAen, den wir in OsterreiA no niAt gesehen haben) Farbfilm mit dem theologisch unzutreffenden Titel „Die Heilige von Fatima“, daß, so wie die Kinder für den Anruf aus der anderen Welt bevorzugt ausersehen sind, au die einfaAeren Men-. s en die riskante Verschneidung von Dies-, seits und Jenseits am unkompliziertesten und gläubigsten aufnehmen.

Der Film trifft hier in österrei dur die Vorarbeit jüngerer Publikationen auf wohl vorbereiteten Boden. Das MeritorisAe der „MarieneisAeinungen seit Fatima“ überhaupt hat kürzli durA Georg Strangfeld S. J. eine ersAöpfende Behandlung erfahren („Der Große EntsAluß", 7. Jahrg., Dezember 1951, Jänner und Februar 1952), GesAiAte und Umwelt von Fatima selbst sind dur die BüAer von Franz JantsA („I komme vom Himmel und „IA war in Fatima") ras volkstümliA geworden. So .wird die wunderbare GesAiAte der drei Kinder, der Hirtin Lucia dos Santos und ihrer Verwandten Francisco und Jacintą, die vom 13. Mai bis 13. Oktober 1917 in der Mulde da Iria, eine halbe Wegstunde von Aljustrel bei Fatima in Portugal, von der ErsAeinung Marias Aufträge und Weissagungen empfangen haben, einen Großteil der KinobesuAer bekannt sein. Wie im „Bema- dette'-Film gelingt au in dem Fatima-Film einer blutjungen Darstellerin, das Außer- gewöhnliAe ihres Erlebnisses in ergreifender Weise siAtbar zu maAen. AuA die gesAiAt- Ii e Umwelt, eine staatliAe Religionsverfolgung, wie sie nur no Mexiko kannte, wird in ausdrucksvollen Bildern erhellt. Die teA- nisAe SAwäAe des Films liegt in der „über- färbtheit“ des Wamer-Color-Systems, sein Krisenpunkt ist — wie im „Bernadette'-Film — die hier siA noA öfter wiederholende trickphotographisch realisierte ErsAeinung der Gottesmutter und des weltberühmten „Sonnenwunders' vom Oktober 1917. Alle überzeugend und überwuAtend aber die Feier vom Oktober 1951, die (mit 6 Kardinalen, 40 BisAöfen und tausenden Priestern) be- kanntliA über eine Million MensAen versammelte. Ein großer, eindrucksvoller Film, der seinen Platz neben den eigentliAen religiösen Problemfilmen unserer Zeit verdient behaupten wird. .

Ein Thema. Viele Standpunkte. Im FURCHE-Navigator weiterlesen.

FURCHE-Navigator Vorschau
Werbung
Werbung
Werbung