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Banale Drogenjagd

Bei seinem Debütfilm, "Bad Boys" hatte Michael Bay noch einen Prozentsatz seines Honorars beisteuern musste, um eine misslungene Szene des Finales nochmals drehen zu können. Im neuen Sequel "Bad Boys II" hatte er hingegen freie Hand über eines der größten Budgets, das der ungekrönte König unter den Produzenten, Jerry Bruckheimer ("The Rock", "Armageddon" oder "Pearl Habor"), je aufgetrieben hatte. Wie schon im Vorgänger sind auch diesmal wieder Martin Lawrence und Will Smith als Drogenfahnder-Duo mit hohem Unterhaltungswert auf Verbrecherjagd, wobei das streckenweise geniale Zusammenspiel der beiden Protagonisten während des 147 Minuten währenden Action-Spektakels langsam aber stetig verebbt. Je länger der Film dauert, umso langatmiger werden die Dialoge, umso schwächer die Witze. Das für Bay typische, bombastische Finale entlarvt nicht nur den Drehbuchautor als einigermaßen stumpfsinnigen amerikanischen Patrioten, sondern rückt die ganze Produktion in ein derart schlechtes Licht, dass "Bad Boys 2" nur zu einer sehr eingeschränkten Empfehlung für Hardcore-Actionfans mit einer gehörigen Portion Sitzfleisch wird. Lukas Grossebner

BAD BOYS 2

USA 2003, Regie: Michael Bay. Mit

Will Smith, Martin Lawrence. Verleih:

Columbia TriStar. 147 Min

Aparte Tigerjagd

Der häufigste Irrtum, der im Zusammenhang mit dem Namen Jim Corbett steht, ist jener, dass er ein gnadenloser Jäger gewesen sei. Corbett liebte die Wildnis Indiens und ihre Tiere, wusste jedoch um die Gefahren, die von schwachen, ausgezehrten und alten Tigern für schutzlose Dorfbewohner ausgingen. Und genau auf diese potenziellen "Menschenfresser" machte er Jagd. Dem Abenteurer, Schriftsteller und Fotografen Jim Corbett hat die IMAX-Produktion "Indien - Königreich des Tigers" nun ein filmisches Denkmal gezeigt. Nicht nur seinem Leben als Jäger wird nachgespürt. Auch die Tatsache, dass Corbett im Jahr 1936 maßgeblich an der Gründung des ersten (später nach ihm benannten) Nationalparks in Indien beteiligt war, wird dokumentiert. Zu diesem Zweck nimmt das IMAX-Team rund um Regisseur Bruce Neibaur den Zuseher mit auf eine Reise durch ein exotisches Land voller überwältigender Schönheit und gewährt beeindruckende Einblick in eine der ältesten Kulturen der Welt. Fazit: Docutainment auf sehr hohem Niveau, untermalt mit Bildern, die nicht nur auf einer IMAX-Leinwand faszinieren.

Lukas Grossebner

INDIEN - KÖNIGREICH DES TIGERS

India: Kingdom of The Tiger

USA 2000. Regie: Bruce Neibaur.

Verleih: Imax. 40 Min.

Grandiose Bilderjagd

Die jüngste IMAX 3D Produktion "New York - Eine Zeitreise" entführt den Zuseher in jene Stadt, die bereits um die Jahrhundertwende Aushängeschild einer ganzen Nation war - ohne jedoch darauf zu vergessen, auch der Gegenwart ein gewisses Maß an dreidimensionaler Aufmerksamkeit zukommen zu lassen. Regisseur Stephen Low setzt auf dir Kraft alter Bilder - schwarzweißer Stereofotografien um genau zu sein -, die er und Drehbuchautor Andrew Gellis in die Geschichte rund um den 11-jährigen Russen Tomas Minton gekonnt integriert. Dieser kommt nach Amerika, um seinen in New York lebenden Urgroßonkel wieder zu finden. Neben der bereits mehrere Male erfolgreich eingesetzten Imax 3D-Technologie kommt bei "New York - Eine Zeitreise" erstmals die Technik des Personal Sound Environment zum Einsatz, die dafür garantieren soll, dass der Sound perfekt an das menschliche Gehör angepasst ist. Rudolph Giuliani, ehemaliger Bürgermeister des "Big Apple", meinte euphorisch, dass die Story des Streifens zeitlos sei und genau den Kern dessen träfe, was seine Stadt so einzigartig mache. Eine nachdrückliche Empfehlung also, sich "New York 3D" zu Gemüte zu führen - zumindest für all jene, die sich kein Flugticket leisten können. Lukas Grossebner

3D NEW YORK - EINE ZEITREISE

Across the Sea of Time

USA 2003. Regie: Stephen Low

Mit Peter Reznik.Verleih: IMAX. 51 Min.

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