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Die Uraufführung der Operette „Eine Nacht in Venedig“ von Johann Strauß am 3. Oktober 1883 in Berlin hatte keinen rauschenden Erfolg. Der nahm erst später von Wien aus seinen Anfang. Das Raimundtheater hat nun, natürlich in Neubearbeitungen (der schon älteren von E. W. Korngold im Musikalischen, mit damals neuen Texten von Hubert Marischka) auf dieses Werk zurückgegriffen. (Inszenierung Walter Kochner, musikalische Leitung August Peter Waldenmaier, Bühnenbild Ferry Windberger.) Die Handlung zerflattert in einer losen Folge von Szenen, die den Darstellern gute Abgänge schaffen, wobei sie allerdings den Faden verlieren. Unter vielen Verwechslungen, Verkleidungen und mit einem guten Ende mit zahlreichen Vorhängen geht der Abend seinen fröhlichen Spielweg. Zdenek Mario Svehla macht als Herzog eine gute Figur, ist auch stimmlich von Format, der Caramello des Ernst Schütz singt seine große Arie sehr schön und kommt im übrigen seiner Rolle mehr zu Hilfe als sie ihm. Als Annina stellt Eleonore Schwarz stimmlich und darstellerisch die beste Figur, Helmut Wallner und Nera Nicol sind ein prachtvolles Buffo-Paar. Die Damen Inge Karsten, Adelheid Molt und Ingrid Lift kommen im Textbuch und daher auch in ihrer Wirkung zu kurz. Das Ballett gruppiert sich wie gewohnt um Trude Köhler und Franz Mulec. (Choreographie: Rein Este.) Die Iszenierung hat ihre Schwächen, die Kostüme von Ger-dago sind mehr als farbenbunt. Das Orchester spielte locker, gelegentlich etwas zu gelockert. Das Publikum vergnügte sich — was am Ende den Ausschlag gibt.

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