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Bauernbund sorgt sich um Zustand der ÖVP

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Am 20. November stellt sich Präsident Georg Schwarzenberger beim Bundesbauerntag des OVP-Bauernbundes in Salzburg der Wiederwahl. Im FuRCHE-Gespräch kündigt er einen neuen Kurs an: „Wir dürfen unsere Agrarpolitik nicht so eng gefaßt sehen. Es geht nicht mehr nur um die direkten Probleme der Landwirtschaft, sondern um den ländlichen Raum insgesamt."

Der Bauernbund werde sich daher verstärkt um die Schaffung von Arbeitsplätzen und den Ausbau der Infrastruktur im ländlichen Baum bemühen - etwa um den Ausbau des Verkehrsnetzes und um Betriebsansiedlungen: „Nebenerwerbsbauern sollen nicht mehr stundenlang zwischen Hof und Arbeitsplatz pendeln müssen."

Schwarzenberger bedauert, daß in der ab Jänner geltenden Steuerreform Anliegen der Bauern zuwenig berückichtigt werden. Notwendig wäre - für die nächste Legislaturperiode —, daß der Bund den Bauern etwa ein Drittel ihres Aufwandes (rund 300 Millionen Schilling) für die Erhaltung des ländlichen Wegenetzes ersetzt: „Das sind Wege, die von allen genützt werden - von Badfahreren, Wanderern oder Autofahrern."

Sorge bereitet dem Bauernbund-Präsidenten der Zustand der Gesamtpartei: „Die letzten drei Monate waren nicht gerade ein Buh-mesblatt in der Parteigeschichte." Der Bauernbund selbst könne zwar angesichts seiner Organisationsdichte und seiner klaren christlichen Grundwerte („das ist auch der Grund, warum der Haider-FPÖ kein größerer Einbruch in unserem Bereich gelungen ist") als konsolidiert betrachtet werden - je schwächer aber die Gesamt-OVP werde, desto geringer sei auch der Einfluß der Landwirtschaft auf Partei und Regierung. Es sei daher durchaus vorstellbar, daß sich der Rauernbund stärker als bisher in der Bundespartei engagiere.

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