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Bernhardsche Variationen

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„Ritter, Dene, Voss“ in Salifcurg uraufgeführt

(Salzburger Festspiele, „Ritter, Dene, Voss“ von Thomas Bernhard) Bernhards 21. Fortsetzung des alten Themas, seine Vorliebe, alles negativ zu sehen, brachte nun in Salzburg (dem Utzbach aus dem „Theatermacher“) eine gekonnte Variation auf die Bühne. Die Festspiel-Inszenierung ,.Ritter, Dene, Voss“ unter der Regie von Claus Peymann bewies neuerlich, daß gutes Theater nicht unbedingt Stücke mit noch nie dagewesenen Inhalten braucht, sondern lediglich intelligente Schauspieler.

So brillieren die drei Hauptdarsteller und einzigen Mitspieler Gert Voss (Ludwig), Kirsten Dene (seine ältere Schwester) und Ilse Ritter (seine jüngere Schwester) dann auch fast dreieinhalb

Stunden in einem Stück, das ihren Namen trägt und in dem die Rollen jedem der drei auf den Leib geschrieben sind.

Das Publikum ist Ritter, Dene und Voss einfach ausgeliefert. Lustvoll kann es die Bernhardsche Verachtung gegen Österreich miterleben und ausleben. Der soeben aus Steinhof entlassene Philosoph Ludwig sähe am liebsten das verdammte Vaterland Österreich durch ein Erdbeben von der Landkarte verschwinden — um es dann doch wieder für das beste zu halten?

In dem Bühnenbild von Karl-Ernst Herrmann, einem ganz in Rot gehaltenen Jugendstil-Eßzimmer, wird das Verhältnis zwischen den Geschwistern zum Eklat.

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