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Blockfreie-Treffen

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Besondere Überraschungen gab es keine beim 7. Gipfeltreffen der blockfreien Länder im indischen Neu-Delhi. Immerhin 80 Staatsund Regierungschefs dec 101 Staaten umfassenden Bewegung waren bei „dieser größten Heerschau der Mächtigen und Ohnmächtigen aus der Dritten Welt" („Süddeutsche Zeitung") anwesend, ein paar wichtige Staatsoberhäupter aber fehlten - so jene aus Irak, Iran, Saudi-Arabien und Marokko.

Wie vorauszusehen, kehrt in der Blockfreien-Bewe-gung unter dem Vorsitz Indira Gandhis nun allmählich wieder Nüchternheit und Realismus ein, versucht sie wieder einen Kurs zwischert den Blöcken zu steuern, nachdem Kubas Staatschef Fidel Castro in den vergangen drei Jahren versucht hatte, sie ins Fahrwasser der Sowjetunion zu lotsen. Dementsprechend verlagert sich das Schwergewicht wieder auf Fragen der Entwicklungszusammenarbeit.

Die wirtschaftlichen Daten aus der Dritten Welt sind denn auch düster genug: 30 Millionen Arbeitslose, ein Schuldenberg von über 600 Milliarden Dollar, Zahlungsbilanzdefizite von rund 100 Milliarden Dollar. Dabei zeigt sich auch für die Zukunft kein Hoffnungsschimmer: Die Rohstoffpreise sind auf dem tiefsten Stand seit den fünfziger Jahren und sinken weiter.

Als Sofortmaßnahmen schlagen die Blockfreien eine Reform des Weltwährungssystems, die Umgestaltung der Arbeit des Internationalen Währungsfonds zugunsten der Entwicklungsländer sowie die Bekämpfung des Protektionismus im Welthandel vor.

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