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Der Staatskanzler

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„Als er 1773 in Koblenz geboren wurde, war der Rhein ein europäischer Strom, noch nicht die von Jakobinern wie Bonaparti-sten geforderte .natürliche Grenze Frankreichs' und noch nicht .Deutschlands Grenze' wie die deutschen Nationalromantiker entgegneten.”

Klemens Wenzel Lothar Fürst Metternich pflegte zu sagen, der

Rhein fließe durch seine Adern, und Jahrzehnte hindurch beeinflußte er entscheidend von Wien aus die Geschicke Österreichs und damit Europas.

Immer ein Gegner der Revolution, wurde Metternich mit 36 Jahren kaiserlicher Außenminister, mit 48 Haus-, Hof- und Staatskanzler. Mit 75 fegte ihn die Revolution hinweg—zu lange hatte er sich dem stetigen Fluß der Entwicklung entgegengestemmt. Er starb mit 86.

Dazwischen lagen die Periode Napoleons, der Untergang des Römischen Reichs und der Beginn des österreichischen Kaisertums, der Versuch, nach einer Besiegung Napoleons diesen zu halten, um die Kontinuität in Frankreich zu wahren. Dazwischen lagen der Wiener Kongreß und die Heilige Allianz, die bemüht war, dem Spruch des Augustinus „Friede ist die Ruhe der Ordnung” notfalls auch mit Gewalt zum Durchbruch zu verhelfen.

METTERNICH. Von Franz Herre. Kiepenheuer & Witsch, Köln, 1984. 430 Seiten, geb.. öS 310.50.

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