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Die Angst vor dem Giftgas

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Hartnäckigkeit in der Verfolgung des libyschen Staatschefs Muammar Gaddafi kann den Amerikanern wirklich nicht abgespi^ochen werden. Die Politik des Lieb-äugelns mit dem .Jinalen Rettungsschuß“ nötigt allerdings keinen Respekt vor dem Weltpolizisten USA ab.

Obwohl Gaddafi mit seiner merkuxürdigen Informationspolitik bezüglich des angeblichen Chemiewaffenwerkes bei Rabta südlich von Tripolis viel Glaubwürdigkeit verspielte, gerieten die Amerikaner bei der Pariser Chemiewaffenkonferenz ordentlich ins Schwitzen. Ihre Beweisführung, daß es sich bei der libyschen Fabrik um eine Chemiewaffenfabrik handle, an deren Errichtung maßgeblich Deutsche beteiligt seien, überzeugte nicht.

Die Pariser Konferenz hat zumindest das Weltgewissen aufgerüttelt. Die Fixierung der Amerikaner auf libysche Chemiewaffen, bei gleichzeitigem „Vergessen“ auf einen der größten Giftgasproduzenten und -Verwender, Irak, hat auch die Glaubwürdigkeit der Amerikaner in ihrem Anti-C-Waffen-Engagement schwer erschüttert.

Amerikanische Publizisten wie William Safire tun ein übriges: Sie sprechen — wieder nur in bezug auf Libyen — von der Verantwortung der Deutschen für das „Auschwitz im Wüstensand“ und ignorieren das globale Auschwitz, das ebenso wie der nukleare Holokaust möglich ist, wenn keine politischen Schritte dagegen erfol-aen.

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