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Die Chronologie des Tunnel-Projekts

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Im März 1989 beschließt der Nationalrat eine Novelle zum ASFINAG-Gesetz. Diese sieht die Finanzierung des Semmering-Tunnels aus Mitteln der ASFINAG - also über staatlich gesicherte Kredite der bundeseigenen „Autobahnen- und Schnellstra-ßen-Finanzierungs-AG” - vor.

Im Juli 1989 erklärt die Bundesregierung mit den Stimmen von SPÖ und ÖVP per Verordnung die Südbahnstrecke zwischen Wien und Spielfeld einschließlich des Abschnittes Gloggnitz-Mürzzuschlag zur Hochleistungsstrecke. Verkehrsminister Rudolf Streicher überträgt die Planung und den Bau des Semmering-Tunnels an die Eisenbahn-Hochlei-stungsstrecken AG.

Trassenverordnungsverfahren

Im September 1990 wird das „Trassenverordnungsverfahren” für den Semmering-Tunnel im Sinne des Hochleistungsstreckengesetzes eingeleitet. Im Zuge dessen werden zahlreiche Dienststellen der niederösterreichischen und steirischen Landesregierung - etwa Raumplanung, Gewässerschutz und Wasserbau, Naturschutz, Hydrologie, Geologie, Umweltanwaltschaft, Forst sowie Bautechnik - im Rahmen des Anhörungsverfahrens eingebunden..

Im Juli 1991 beschließt die niederösterreichische Landesregierung ein „Landesverkehrskonzept”. In diesem wird dem Semmering-Tunnel „Priorität 2” zugesprochen - was einen Realisierungszeitraum von zehn bis 15 Jahren bedeutet.

Im August 1991 wird das „Steiri-sche Gesamtverkehrskonzept” vorgestellt, in dem auch die Realisierung des Semmering-Tunnels verlangt wird. Verkehrsminister Streicher erläßt die Trassenverordnung für den Semmering-Tunnel - diese basiert auf den Ergebnissen des Anhörungsverfahrens und der von den beiden betroffenen Bundesländern (Niederösterreich und Steiermark) und allen betroffenen Gemeinden sowie der gesetzlichen Interessenvertretung abgegebenen positiven Stellungnahmen.

Im Oktober 1991 unterzeichnet Minister Streicher das „Europäische

Übereinkommen über wichtige internationale Strecken des kombinierten Verkehrs”. Die Südbahnstrecke ist Teil dieses Übereinkommens.

Im November vereinbaren Minister Streicher und der damalige niederösterreichische Landeshauptmann-Stellvertreter Erwin Pröll den Weiterbestand der historischen Semmering-Scheitel-Strecke von Karl Ritter von Ghega - für Regional- und Ausflugsverkehr - nach Realisierung des Tunnels.

Baustopp bis August 1993

Im Februar 1992 werden die Vorarbeiten gemäß Eisenbahngesetz bewilligt, die auch die Herstellung eines Sondier-Stollens umfassen.

Der ÖMV-Manager Viktor Klima wird im April 1992 Nachfolger von Bundespräsidentschafts-Kandidat Rudolf Streicher als Verkehrsminister.

Im Juni 1992 beauftragt er die Baseler „Prognos AG” mit einer Studie zur „Evaluierung der verkehrswirtschaftlichen und verkehrspolitischen Bedeutung des Systems Südbahn”.

Im August 1992 verfügt Klima eine befristete Unterbrechung der Bauvorbereitungsarbeiten bis zum Vorliegen der Prognos-Studie. Klima und die Hochleistungs-AG kommen überein, den Hollensteingraben bei Prein an derRax nicht als Deponie für Aushubmaterial zu verwenden.

Am kommenden Freitag, dem 27. August, sollen die Ergebnisse der „Prognos”-Studie vorgestellt werden.

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