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Ein Frauenschicksal

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Sie war jahrzehntelang nahezu vergessen: Camille Claudel, Schwester, des berühmten Paul Claudel, und hochbegabte Schülerin Auguste Rodins; viele Jahre auch dessen Geliebte.

Obwohl als Bildhauerin von großer Eigenständigkeit, blieb sie für die Öffentlichkeit immer im Schatten ihres Meisters, der nichts dazu tat, sie aus dieser Rolle zu befreien.

Jetzt hat Camille Claudel ihre Biographin gefunden, die ihre ganz persönliche Entwicklung als Künstlerin ins Blickfeld rückt. Zu Lebzeiten verlor sie, durch fehlende Anerkennung, die innere Balance und wurde, nach dem Tod ihres Vaters, von der Familie in eine Irrenanstalt abgeschoben, in der sie, nach dreißig Jahren des Eingesperrtseins, sehr arm und einsam starb. Viele verzweifelte Briefe aus der Anstalt an Paul Claudel schienen ins Leere geschrieben, obwohl im Werk des Dichters so manche Anspielungen auf das Los der Schwester zu finden sind. Aus der Hölle befreit hat er sie nicht.

Erst durch Ausstellungen ihrer Werke, 1984 in Bern und 1985 in Paris, wurde Camille Claudel als geniale Bildhauerin wiederentdeckt. Ihre bittere Passion als Mensch schildert das hier vorliegende Buch.

DER KUSS. Albrecht Knaus Verlag, München 1985. 415 Seiten, öS 296,40.

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