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Ein Hoch aufBenya

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Anton Benya ist über seinen eigenen Schatten gesprungen. Er hat sich schweren Herzens entschlossen, eine neue Volksabstimmung über das Schicksal des seit Monaten störungsfrei arbeitenden Kernkraftwerkes Zwentendorf zu fordern, das ihm so am Herzen liegt. Ein Hoch aufsein Gespür für die Rechte von Minderheiten in der Demokratie. Er hat erkannt, daß Mehrheiten Minderheiten nicht vergewaltigen dürfen - vor allem, wenn Mehrheiten und Minderheiten einander die Waage halten. Und wenn es um Wichtiges -für alle! - geht.

Als am, 5. November 1978 50,5 Prozent der abgegebenen Stimmen die Inbetriebnahme des Kernkraftwerkes Zwentendorf befürworteten, war freilich jedermann klar, daß die Kernkraftgegner dieses Votum nicht als letztes Wort hinnehmen würden. Seit einem halben Jahr erzeugt Zwentendorf nun Strom für Österreichs Wirtschaft. Und Spaltprodukte, deren Ankunft im Waldviertel die künftigen Nachbarn der geplanten Endlagerstätte mit gemischten Gefühlen entgegensehen, auch wenn es bis dahin noch Jahre dauert. Und Harrisburg hat die Skepsis vieler Menschen gegenüber Zwentendorf nicht vermindert.

Nun rang sich Österreichs Regierung dazu durch, das Volk noch einmal zu befragen. Soll Zwentendorf weiterarbeiten oder stillgelegt werden? Die Stimme von Anton Benya hatte bei dieser Entscheidung großes Gewicht.

Postskriptum: Hier handelt es sich, wohl für jedermann erkennbar, um eine Satire ohne Wahrheitsgehalt im Sinne des Pressegesetzes. Doch Anton Benya hätte sich doch hoffentlich so wie hier geschildert verhalten, wenn die Volksabstimmung vom 5. November nicht mit einer hauchdünnen Kontra-, sondern mit einer ebenso hauchdünnen Pro-Mehrheit in Sachen Zwentendorf geendet hät-.te?

Oder...?

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