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Ein Theologe des Volks

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„Der Mensch lebt nicht nur von Kühlschränken und Bilanzen. Wir brauchen Menschen, die nicht Luxusartikel vertreiben und die nicht politische Propaganda machen, sondern die nach der Seele des Menschen fragen. Ihnen müssen wir helfen, im Gewühl des Alltags nicht die Seele zu verlieren.“ Dieser Ausspruch des neuen Erzbischofs von München, Joseph Ratzinger, wirft ein markantes Licht auf den gerade erst fünfzigjährigen Theologen, der nun die Nachfolge des verstorbenen Kardinals Döpfner als Erzbischof von München-Freising an- treten soll. Ratzinger, der schon als fünfunddreißigjähriger unter den Konzilstheologen auffiel, warnte damals davor, die durch das Konzil wiedergewonnene Freiheit der Theologie erneut zu gefährden. Er mahnt die Kongregation für die Glaubenslehre, der legitimen Vielfalt theologischer Schulen und Mentalitäten Rechnung zu tragen. Dann wieder ging es Ratzinger vor allem darum, die Identität des Christentums neu zu festigen, bevor es unter der. .Öffnung zur Welt Schaden erleiden könnte.

Der Sohn eines Gendarmeriebeamten aus Niederbayem kam noch als Flakhelfer in die Endphase des Krieges. Kardinal Frings nahm ihn als Berater zum Konzil nach Rom mit. Als Dogmatiker an der Universität Regensburg trat Ratzinger vor allem durch seine Publikationen über das Glaubensbekenntnis (Einführung in das Christentum), dann „Dogma und Verkündigung“, „Episkopat und Primat“ und „Das neue Volk“ hervor.

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