Kardinal Alfons Stickler (siehe „Klipp und klar") ist zu danken. Er hat praktisch offen bestätigt, daß Kurt Krenn ,JBrückenkopf" Roms in der österreichischen Bischofskonferenz sein soll, da der Vatikan eine Kurskorrektur in diesem Gremium wünscht.
Und genau gegen eine solche Kurskorrektur wehren sich viele in der österreichischen Kirche, wehren sich vor allem fast alle Wiener Dechanten, mit denen der neue Weihbischof ja eine Basis zur Zusammenarbeit braucht. Und der Vorsitzende der Bischofskonferenz, Erzbischof Karl Berg, wundert sich darüber, via Zeitung von solchen Wünschen Roms zu erfahren.
Erfreulich ist, daß endlich mit offenen Karten gespielt wird. Es wird deutlich, was hinter der gegenwärtigen Personalpolitik des Heiligen Stuhls steckt, mit welchen Aussagen Österreichs Bischöfe angeeckt sind.
Diese Offenheit sollte bleiben. Wer sich ehrlich bemüht, das Evangelium als Richtschnur seiner Handlungen und Aussagen zu verwenden, hat keinen Grund, eine große kircheninteme Diskussion über die Richtigkeit des Kurses der österreichischen Kirche zu scheuen. Böte nicht ein offener Dialog — in christlicher Liebe und Brüderlichkeit geführt! — die große Chance für Österreichs Kirche, zu neuer Identität und neuem Selbstbewußtsein zu finden ?
