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Es gibt auch Schwierigkeiten

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Methoden der NFP können mit sehr hoher Sicherheit etwa neun bis 13 unfruchtbare Tage nach dem Eisprung feststellen. Die Prognose, wann die fruchtbare Zeit beginnen wird, ist mit Unsicherheiten behaftet. Es können nur etwa fünf bis sieben Tage mit guter Sicherheit als unfruchtbar erkannt werden, und diese wenigen Tage fallen teilweise mit der Menstruationsblutung zusammen.

Bei längeren Zyklen können nicht mehr unfruchtbare Tage mit entsprechender Sicherheit erkannt werden. Was sich verlängert, ist die möglicherweise fruchtbare Zeit. So gibt es Zyklenkonstellationen, wo etwa von 40 Zyklustagen nur 9 als sicher unfruchtbar erkannt werden. An den anderen Tagen sind keine eindeutigen Aussagen möglich. Die Folge bei den Betroffenen ist oft die Aufgabe der Methode.

Ein Drittel der Frauen weist Schwankungen in der Zykluslänge von acht Tagen und weniger auf. Die Voraussetzungen für die Akzeptanz von NFP sind bei diesen Frauen sehr günstig. Die Mehrzahl der Frauen erfährt größere Schwankungen, die aber mehrheitlich gut akzeptiert werden, wenn sie nur fallweise auftreten.

Eine der Pille vergleichbare Sicherheit kann mit modernen Methoden der NFP erreicht werden, dies allerdings nur in der strengen Grundform der sym-pto-thermalen Methoden und hoher Anwendungsmotivation.

Die vorhandenen Studienergebnisse zeigen, daß es prinzipiell möglich ist, mit hoher Zufriedenheit mit NFP zurechtzukommen:

• Es konnte kein charakteristisches Persönlichkeitsprofil für NFP-Anwender nachgewiesen werden.

• Positive Verhaltensänderungen kommen bei jenen zum Tragen, die schon vor der Entscheidung zu NFP eine überdurchschnittlich gute Kommunikation aufwiesen.

• Schwierige Ehesituationen und Beziehungsprobleme werden nicht von selbst durch NFP gelöst. Wenngleich durch NFP wertvolle Impulse für Ehe und Partnerschaft ausgehen, so ist doch die Methode ohne entsprechende beziehungsmäßige Voraussetzung überfordert.

• NFP-Methoden werden am häufigsten deshalb gewählt, weil das Paar negative Erfahrungen mit anderen Verhütungsmitteln machte und wegen gesundheitlicher Nebenwirkungen besorgt ist. Für bestimmte

Paare ist NFP eine Alternative zu den verbreiteten Verhütungsmitteln und wird aus den unterschiedlichsten Gründen bevorzugt. Deutlich seltener wird NFP aus religiösen Gründen oder wegen der Attraktivität der Methode an sich gewählt.

Die Befragung erfolgreicher NFP-Anwender macht deutlich, daß auch sie Schwierigkeiten im Umgang mit der Methode erleben, daß sie aber die Summe der Vorteile höher einschätzen:

• Als Schwierigkeiten werden unter anderem der Umgang mit der Enthaltsamkeit zu vorgegebenen Zeiten, der zu Spannungen in der Beziehung führen kann, die Einschränkung der Spontaneität und Unsicherheiten in der Anwendung der Methodenregeln genannt.

• Als positiv werden unter anderem das Vertrautwerden mit dem eigenen Körper und der gemeinsamen Fruchtbarkeit, die Impulse für Partnerschaftlich-keit und gemeinsames Gespräch über Sexualität sowie die medizinische Unbedenklichkeit erlebt.

Die Autoren sind Mitarbeiter des „Instituts für Ehe und Familie“ in Wien. Der Beitrag zitiert auszugsweise eine Studie des Instituts.

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